Alle für Fußnoten verwendete Zähler, Längen und weitere Einstellungen/Angaben sind beispielsweise in den [dokumentierten LaTeX-Quellen](http://mirrors.ctan.org/macros/latex/base/source2e.pdf) dokumentiert. Ich erlaube mir einmal die dortige Angaben zu übersetzen. Die kursiven Texte sind Ergänzungen von mir:
<dl>
<dt><code>\\interfootnotelinepenalty</code>
<dd>Strafpunkte für Seitenumbrüche in Fußnoten. <em>Voreingestellt ist 100. In der Realität wirkt sich meist <code>\\dimen\\footins</code> stärker aus.</em></dd>
<dt><code>footnote</code></dt>
<dd>Fußnotenzähler</dd>
<dt><code>\\footnotesize</code></dt>
<dd>Schriftgrößenumschalter, der für Fußnoten verwendet wird. <em>Es sei darauf hingewiesen, dass diese Schriftgröße in einigen Klassen und Paketen auch noch für andere Dinge verwendet wird.</em></dd>
<dt><code>\\footnotesep</code></dt>
<dd>Höhe einer Stütze, die vor jeder Fußnote (auch der ersten!) eingefügt wird. </em>Das ist also der vertikale Abstand der Grundlinie der ersten Zeile einer Fußnote zur vorherigen Grundlinie.</em></dd>
<dt><code>\\skip\\footins</code></dt>
<dd>Abstand zwischen dem Haupttext und dem Fußnotenapparat. Die Fußnotentrennlinie liegt innerhalb dieses Abstandes. Der Abstand liegt über <code>\\footnotesep</code> der ersten Fußnote einer Seite. <em>Änderungen sind mit <code>\\setlength{\\skip\\footins}{…}</code> oder <code>\\addtolength{\\skip\\footins}{…}</code> möglich. Es ist also wichtig, nicht <code>\\footins</code> sondern wirklich <code>\\skip\\footins</code> zu schreiben!</em></dd>
<dt><code>\\dimen\\footins</code></dt>
<dd>Maximaler Platz für Fußnoten auf einer Seite. <em>Voreingestellt ist im LaTeX-Kern 8in. Das ist bei üblichen Papierformaten mehr als die Höhe des Textbereichs, so dass <code>\\textheight</code> zum eigentlich limitierenden Faktor wird. Klassen, Pakete und der Anwender können dies aber natürlich mit <code>\\setlength{\\dimen\\footins}{…}</code> oder <code>\\addtolength{\\dimen\\footins}{…}</code> ändern.</em></dd>
<dt>Box <code>\\footins</code></dt>
<dd><em>Boxregisters, das für die Aufnahme der Fußnoten verwendet wird.</em></dd>
</dl>
Vieles davon (nicht jedoch `\footnotesize`) hat eine Entsprechung im Fall, dass es sich um Fußnoten innerhalb einer <code>minipage</code>-Umgebung handelt. Diese Entsprechungen haben in der Regel ein dem eigentlichen Namen vorangestelltes `mp`.
Am Rande sei erwähnt, dass die ganzen `\footins` zusammen ein *insert* darstellen, ein etwas spezielles TeX-Konstrukt, das hier nicht weiter erläutert werden soll. Interessenten finden nähere Informationen dazu beispielsweise in Kapitel 29 von [TeX by Topic](http://mirrors.ctan.org/info/texbytopic/TeXbyTopic.pdf#chapter.29). Es gehört daher auch noch ein Zähler dazu, der einen Vergrößerungsfaktor (in Promille) angibt. Es ist allerdings dokumentiert, dass dessen Wert 1000 zu sein hat, der Faktor selbst also immer 1 sein sollte.
Um also den Abstand zwischen den Fußnoten zu vergrößern, muss man <code>\footnotesep</code> vergrößern. Allerdings führt das auch dazu, dass die oberste Fußnote tiefer gesetzt wird. Will man das nicht, muss man daher im Gegenzug `\skip\footins` verkleinern.verkleinern. Das alleine ändert aber nicht die Position der Trennlinie (falls diese verwendet wird). Diese bleibt (in der Voreinstellung des LaTeX-Kerns) fest 3 pt über dem Ende des Abstands von `\skip\footins` und damit 3 pt über der Stütze von `\footnotesep` (wie oben bereits erwähnt). Will man also die Linie entsprechend nach unten verschieben, so muss man zusätzlich `\footnoterule` umdefinieren. Ich mache das hier einmal mit Hilfe von [`xpatch`](http://ctan.org/pkg/xpatch), damit die Chance größer ist, dass es auch mit Klassen funktioniert, die eine etwas andere Definition von `\footnoterule` haben, beispielsweise den KOMA-Script-Klassen:
\documentclass[10pt,a4paper]{book}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{xpatch}
\newcommand*{\addtofootnotesep}[1]{%
\addtolength{\footnotesep}{#1}% Abstand über allen Fußnoten vergrößern
\addtolength{\skip\footins}{-\dimexpr#1}% aber nicht über dem Fußnotenapparat
\xpretocmd\footnoterule{\kern#1}{}{\PatchFailed}% und die Linie ebenfalls tief genug setzen
\xapptocmd\footnoterule{\kern-\dimexpr#1\relax}{}{\PatchFailed}% und wieder ausgleichen
}
\addtofootnotesep{5pt}
\usepackage{mwe}
\begin{document}
Test\footnote{\lipsum[1]}. \lipsum[1]
Test\footnote{\lipsum[2]}. \lipsum[2]
Test\footnote{\lipsum[3]}. \lipsum[3]
\lipsum[4-5]
\end{document}
In diesem Beispiel bleibt der Abstand zwischen Fußnotenlinie und erster Fußnote also gleich. Will man dass ein gewisser Anteil des zusätzlichen Abstandes zwischen den Fußnoten über und der Rest unter der Linie verteilt wird, so kann man auch das einfach erreichen:
\documentclass[10pt,a4paper]{book}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{xpatch}
\newcommand*{\addtofootnotesep}[1]{%
\addtolength{\footnotesep}{#1}%
\addtolength{\skip\footins}{-\dimexpr#1}%
\xpretocmd\footnoterule{\kern.6\dimexpr#1\relax}{}{\PatchFailed}%
\xapptocmd\footnoterule{\kern-.6\dimexpr#1\relax}{}{\PatchFailed}%
}
\addtofootnotesep{5pt}
\usepackage{mwe}
\begin{document}
Test\footnote{\lipsum[1]}. \lipsum[1]
Test\footnote{\lipsum[2]}. \lipsum[2]
Test\footnote{\lipsum[3]}. \lipsum[3]
\lipsum[4-5]
\end{document}
Allerdings bekommt man Probleme, wenn `\skip\footins` negativ wird. Man kann das im letzten Beispiel leicht mit `\addtofootnotesep{50pt}` testen. In dem Fall ist es besser, man passt auch die Verringerung von `\skip\footins` entsprechend an:
\newcommand*{\addtofootnotesep}[1]{%
\addtolength{\footnotesep}{#1}%
\addtolength{\skip\footins}{-.6\dimexpr#1}%
\xpretocmd\footnoterule{\kern.6\dimexpr#1\relax}{}{\PatchFailed}%
\xapptocmd\footnoterule{\kern-.6\dimexpr#1\relax}{}{\PatchFailed}%
}
\addtofootnotesep{50pt}