`em:moveto` ist eine `\special`-Erweiterung von [emTeX](https://ctan.org/pkg/emtex), die eigentlich nur noch historische Bedeutung haben sollte. Die Verwendung war nie ganz unproblematisch und ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr empfohlen.
`pdfLaTeX` und `LuaLaTeX` können definitiv keine emTeX-`\special`-Anweisungen umsetzen. Dein Wunsch, das Dokument komplett unverändert mit `pdfLaTeX` zu verarbeiten ist also schlicht nicht möglich.
Historie
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Eberhard Mattes hat in den 1990ern eine TeX-Distribution für OS/2 und Windows 3.11 entwickelt. Damals waren Speicher und Rechenleistung noch sehr beschränkt und Vektorgrafiksysteme wie PostScript unter Windows noch sehr exotisch. PDF lag noch in weiter ferne. Eine der Erweiterungen, die Eberhard Mattes in sein emTeX bzw. in die DVI-Treiber seiner TeX-Distribution einbaute, waren `\special`-Anweisungen für einfache Grafikbefehle. Kennzeichen dieser `\special`-Anweisungen war, dass sie mit `em:` begannen. Nachteil der Erweiterung war, dass Dokumente, die darauf basierten, lange Zeit nicht portabel waren und beispielsweise auf einem Atari oder Mac nicht weiterverarbeitet werden konnten.
Diese Erweiterung hatte aber weitreichende Auswirkungen. So wurde auch die `dvips`-Version für Windows um Interpretation dieser *emTeX-specials* erweitert. Ebenso wurde `gnuplot` für Windows um ein Terminal ergänzt, das mit diesen emTeX-specials arbeitet und so einen effizienteren LaTeX-Code produziert. Diese Erweiterungen gelangten schließlich auch in die entsprechenden Programmversionen anderer Betriebssysteme.
Ab Mitte der 1990ern verbreitete sich dann jedoch nicht nur Windows 95/98 und Me mit großer Geschwindigkeit und wurde schließlich durch Windows-NT-basierte Versionen wie Windows 2000, XP, Vista und schließlich Windows 7, 8 und 10 ersetzt. Mit dem Aufkommen von Windows 95 wurde von Christian Schenk auch eine neue TeX-Distribution entwickelt. Dieses MiKTeX löste emTeX innerhalb weniger Jahre fast vollständig ab. Gleichzeitig wurden PostScript-Interpreter wie ghostscript bei LaTeX-Anwendern auch unter Windows zunehmend beliebter, da damit (insbesondere auch mit Hilfe von PSTricks) anspruchsvolle Vektorgrafiken möglich wurden. Die emTeX-specials verloren zunehmend an Bedeutung. Bei der Entwicklung von pdfTeX spielten sie daher (ebenso wie viele andere `\special`-basierten Grafikerweiterungen) keine Rolle mehr. Schon seit Jahrzehnten werden diese sehr alten Fahigkeiten daher nicht mehr gepflegt und nur noch von wenigen DVI-Treibern unterstützt, nicht jedoch von der direkten PDF-Ausgabe mit `pdfLaTeX` oder `LuaLaTeX`.
Lösungsmöglichkeiten
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Da die Frage kein [vollständiges Minimalbeispiel](https://texwelt.de/wissen/fragen/569/was-ist-ein-vollstandiges-minimalbeispiel-oder-kurz-vm-und-wie-erstelle-ich-dieses) enthält, kann ich natürlich keine konkrete Lösungen zeigen und gehe stattdessen davon aus, dass generelle Lösungswege gefragt sind. Einige Möglichkeiten will ich daher kurz skizzieren:
* Du könntest die Skizzen als eigene LaTeX-Dateien erstellen und dann mit Hilfe von `latex` zunächst `DVI`-Dateien dafür erzeugen und dann mit `dvips` daraus `PS`-Dateien, die du mit `pstopdf` oder ähnlichen Programmen in `PDF` umwandelst und dann ggf. mit `pdfcrop` noch zuschneidest. Die resultierenden PDFs kannst du dann ganz normal mit `\includegraphics` einbinden.
* Du kannst weiterhin mit `latex` für das Dokument generell `DVI`-Dateien erzeugen und diese für den Verlag mit `dvips` zunächst in `PS`-Dateien und dann mit `pstopdf` oder einem ähnlichen Programm in `PDF` umwandeln. Gegenüber der vorherigen Lösung bist du dann aber auch in Zukunft auf ein `dvips` angewiesen, das emTeX-specials verarbeiten kann. Wie das in Zukunft aussehen wird, ist ungewiss.
* Du kannst `gnuplot` installieren und in den Original-gnuplot-Dateien die `terminal`-Einstellung ändern. Hier empfiehlt sich die Verwendung des Terminals `epslatex`. Dabei wird eine `EPS`-Datei und eine LaTeX-Datei erzeugt. Die `EPS`-Datei kann man mit dem Programm `epstopdf` in `PDF`-Dateien umwandeln. Meines Wissens enthalte die erzeugten LaTeX-Dateien neben dem LaTeX-Quellcode für Text- und Formelzeichen `\includegraphics`-Anweisungen ohne Dateiendung. Diese LaTeX-Dateien kann man entweder direkt in das Dokument einfügen oder einfach per `\input` an der Stelle laden, an der der Plot ausgegeben werden soll. Es werden dann von `pdflatex` automatisch die mit `epstopdf` erzeugten `PDF`-Dateien geladen. Notfalls entfernt man die Dateiendungen bei den `\includegraphics`-Anweisungen einfach selbst oder ersetzt sie durch `.pdf`.
`.pdf`. Dazu kann man diese LaTeX-Dateien mit jedem beliebigen (LaTeX-)Editor öffnen.
* Alternativ zum `epslatex`-Terminal der vorherigen Lösung wäre auch die Verwendung des `svg`-Terminals von `gnuplot` denkbar. Hier wird aber ggf. zusätzlich ein SVG-Interpreter wie Inkscape benötigt.
* Die aufwändigste aber oftmals empfehlenswerte Lösung bestünde darin, die Skizzen mit [`pgf`/TikZ](https://ctan.org/pkg/pgf) und den darauf aufbauenden Paketen wie [`pgfplots`](https://ctan.org/pkg/pgfplots) neu zu erstellen. Der Aufwand wird in der Regel mit einem sehr ansprechenden Ergebnis und guter Wartbarkeit für die Zukunft belohnt. `pgfplots` kann ggf. auch mit `gnuplot` zusammenarbeiten, um beispielsweise Wertetabellen damit berechnen zu lassen.
* Alternativ zu `pgf` wäre natürlich auch [PSTtricks](https://ctan.org/pstricks) denkbar. Dabei ist allerdings wieder ein Umweg über `DVI` und `PS` notwendig, auch wenn sich dieser einfacher verstecken lässt als die der ersten skizzierten Lösung.
Neuere TeX-Distributionen können übrigens die Umwandung von `EPS` nach `PDF` bei `\includegraphics` auch on-the-fly. TeXLive kann das schon sehr lange, MiKTeX aber auch schon seit einiger Zeit. Damit kann man sich den expliziten Aufruf von `epstopdf` zur Umwandlung der `EPS`-Dateien bei der dritten Lösung ggf. auch sparen. Erwähnt habe ich sie jedoch, weil man im Zweifelsfall mit der expliziten Umwandlung auf der sicheren Seite ist.