Am zweckmäßigsten erscheint mir der Umstieg auf [`biblatex`](https://ctan.org/pkg/biblatex) und [`biber`](https://ctan.org/pkg/biber). Diese Kombination hat viele Vorteile. Nicht nur, dass alle Basisstile, die `biblatex` beiliegen, und fast alle [Erweiterungen zu `biblatex`](https://ctan.org/topic/biblatex) mehrsprachig angelegt sind. Diese Kombination ist derzeit auch die einzige Möglichkeit, die Literaturdatenbank sauber UTF-8 zu codieren und so Sonderzeichen wie Umlaute in korrektem Kerning zu setzen.
Bereits der Standardstil `authoryear` ist häufig ausreichen, wenn in den Autorenrichtlinien das Stichwort APA für das Literaturverzeichnis fällt. In vielen Fällen sind sich die Verfasser dieser Richtlinien nämlich gar nicht bewusst, was APA wirklich bedeutet, sondern verwenden dieses Schlagwort als Synonym für Autor-Jahr-Stile. Damit wäre beispielsweise bereits:
\documentclass[a4paper]{article}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[style=authoryear]{biblatex}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
\section{Verweise}
Siehe \cite{aksin} oder \cite{baez/article}.
\printbibliography
\end{document}
eine Möglichkeit. Autor und Jahr werden hier in eckige Klammern gesetzt. Mit der Erweiterung [`biblatex-ext`](https://ctan.org/pkg/biblatex-ext) lassen sich jedoch einfach *Delimiter* definieren.
Dessen ungeachtet gibt von einem echten APA-Stil inzwischen unterschiedliche Versionen, weil alle paar Jahre auch die APA-Vorschriften überarbeitet werden. Derzeit sind [APA6](https://ctan.org/pkg/biblatex-apa6) und [APA7](https://ctan.org/pkg/biblatex-apa) verfügbar. Mit letzterem ergibt sich beispielsweise:
\documentclass[a4paper]{article}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[style=apa,autocite=inline]{biblatex}% verwende die aktuell neuste APA-Version
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
\section{Verweise}
Siehe \autocite{aksin} oder \autocite{baez/article}.
\printbibliography
\end{document}
Wie man sieht, werden auch dabei keine eckigen Klammern verwendet, weil diese nach aktueller APA-Spezifikation nicht vorgesehen sind. Eckige Klammern für die Zitate gibt es aber beispielsweise mit [`biblatex-ext`](https://ctan.org/pkg/biblatex-ext):
\documentclass[a4paper]{article}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[style=ext-authoryear,autocite=inline]{biblatex}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\DeclareOuterCiteDelims{parencite}{\bibopenbracket}{\bibclosebracket}
\begin{document}
\section{Verweise}
Siehe \autocite{aksin} oder \autocite{baez/article}.
\printbibliography
\end{document}
Die ggf. notwendige [Umstellung des Editors auf Verwendung von `biber` statt `bibtex`](https://texwelt.de/fragen/1909/wie-verwende-ich-biber-in-meinem-editor) ist übrigens kein Hexenwerk.Hexenwerk.
Sollte beispielsweise ein Verlag die Verwendung von `biblatex` und `biber` verbieten, so wäre eigentlich auch der Verlag die richtige Adresse, um den gewünschten Stil bereitzustellen. Notfalls kann man in diesem Fall [`apalike`](https://ctan.org/pkg/apalike) tatsächlich durch [`apalike-german`](https://ctan.org/pkg/apalike-german) ersetzen. Dies sollte ohne weitere Änderungen am Code möglich sein, so dass ich mir ein Beispiel spare. Es sei jedoch noch einmal allein schon auf die [Vorteile von `biber` gegenüber `bibtex`](https://texwelt.de/fragen/5398/was-sind-die-vorteile-von-biber-gegenuber-bibtex) hingewiesen. Dabei sind die vielen Vorteile von `biblatex` selbst, beispielsweise die Mehrsprachigkeit und die Änderbarkeit auf LaTeX-Ebene, noch gar nicht genannt.