Solche Probleme können unterschiedliche Ursachen haben. Auch, wenn das im konkreten Fall wohl nicht das Problem ist, wäre es natürlich *theoretisch* möglich, dass tatsächlich die Layout-Einstellungen nicht zu den Anforderungen passen. Beispielsweise könnte ein Paket oder die Klasse diese verstellen oder dem Anwender könnte bei den Angaben einen Fehler unterlaufen sein. Sehr viel häufiger liegt das Problem allerdings bei den Druckeinstellungen oder dem Druckertreiber. Um diese abzuklären bietet sich das Dokument [`testpage.tex`](http://mirrors.ctan.org/macros/latex/base/testpage.tex) an, das ein zwingender Bestandteil von LaTeX ist. Es handelt sich dabei um ein interaktives LaTeX-Dokument, das während des LaTeX-Laufs als Eingabe u. a. das gewünschte Papierformat verlangt. Für A4 gibt es bereits ein [fertiges PDF auf komascript.de](http://www.komascript.de/faqtreibermist). Das ganze sieht ungefähr so aus:
![testpage.pdf][1]
Druckt man diese Seite aus, kann man zum einen durch Nachmessen der Maßlinien bzw. der Größe des Kastens in der Mitte erkennen, ob die Seite beim Ausdruck verkleinert oder vergrößert wurde. Außerdem kann man nachmessen bzw. an den Maßlinien direkt ablesen, ob die Seite beim Ausdruck verschoben wurde. Ebenso kann man ablesen, wie groß die unbedruckbaren Ränder sind.
Bei Linux kann es neben falschen Einstellungen beim Druck auch immer mal zu Problemen beim Druckertreiber kommen. Nicht alle Hersteller unterstützen Linux wirklich gut und bieten eigene, gute Treiber an. Mein früherer EPSON-Drucker hat beispielsweise mit einer frühen Version des freien Druckentreibers in hoher Auflösung grundsätzlich zu groß gedruckt. Der EPSON-Druckertreiber funktionierte hingegen, bot aber weniger Einstellmöglichkeiten.
Manchmal kann man durch gezielte Änderung der Auflösungseinstellung eine Korrektur herbeiführen. Manchmal muss man diverse Versuche anstellen, um eine sinnvolle Kombination aus Parametern zu erreichen. Glücklicherweise speichert beispielsweise Okular die zuletzt verwendeten Einstellungen, so dass man Schritt für Schritt vorgehen kann. Manchmal kann man auch in der Druckeinrichtung statt `A4` das Papierformat `A4 randlos` wählen. Manchmal bewirkt das aber auch genau den gegenteiligen Effekt, also falsche Ränder bzw. Verkleinerung oder Vergrößerung.
Ich selbst verwende inzwischen einen Drucker, der PostScript beherrscht. Damit gehören Treiberprobleme unter Linux der Vergangenheit an.
Um auch noch die Frage nach der Ausgabe in mm oder cm zu beantworten: Mit Hilfe des Pakets [`printlen`](http://www.ctan.org/pkg/printlen) kann man sich beliebige Längen in der gewünschten Einheit ausgeben lassen. Das kann man dann auch noch gut mit dem Paket [`showframe`](http://www.ctan.org/pkg/showframe) kombinieren, also beispielsweise:
\documentclass[a4paper]{article}
\usepackage{printlen}
\usepackage{showframe}
\begin{document}
\uselengthunit{mm}
\noindent\begin{tabular}{@{}l@{${}={}$}l@{}}
\verb|\topmargin| & \printlength{\topmargin}\\
oberer Rand & \printlength{\dimexpr \topmargin + 1in\relax}\\
\verb|\headheight| & \printlength{\headheight} \\
bis zum Text & \printlength{\dimexpr \topmargin + 1in + \headheight +
\headsep\relax} \\
\verb|\oddsidemagin| & \printlength{\oddsidemargin}\\
linker Rand & \printlength{\dimexpr \oddsidemargin + 1in\relax}\\
\verb|\textheight| & \printlength{\textheight} \\
\verb|\textwidth| & \printlength{\textwidth} \\
unterer Rand & \printlength{\dimexpr \paperheight-1in-\topmargin-\headheight-\headsep-\textheight-\footskip\relax}
\end{tabular}
\end{document}
[1]: http://texwelt.de/wissen/upfiles/testpage.png