Solange Du kein Paket lädst, Fontpakete geladen und auch nicht auf andere Weise, die Voreinstellung für Fonts geändert wird, ist bei LaTeX die Schrift [Computer Modern (kurz CM)](http://www.ctan.org/pkg/cm) in der Codierung OT1 eingestellt. Das ist damit auch die Voreinstellung bei den Standardklassen oder bei den KOMA-Script-Klassen. Bereits, wenn Du das Paket `fontenc` mit Option `T1` lädst, wird neben der Codierung T1 auch auf die Schrift [European Computer Modern (kurz EC)](http://www.ctan.org/pkg/ec) umgeschaltet. Die dritte Standardschrift, die bei LaTeX normalerweise dabei ist, ist [Latin Modern (kurz LM)](http://www.ctan.org/pkg/lm). Dafür muss man das Paket `lmodern` laden. Auch wenn man das Paket [`fontspec`](http://www.ctan.org/pkg/fontspec) lädt, was für XeLaTeX oder LuaLaTeX empfehlenswert ist, wird Latin Modern voreingestellt.
Es gibt viele, viele Font-Pakete für pdfLaTeX. Freie solche Font-Pakete finden sich beispielsweise in [*The LaTeX Font Catalogue*](http://www.tug.dk/FontCatalogue). In dieser Übersicht sind nicht nur Beispiele mit den jeweiligen Fonts, sondern auch die Namen der zugehörigen Pakete zu finden.
Bei LuaLaTeX und XeLaTeX benötigt man keine solchen Fontpakete mehr. Zwar ist auch dort für einige Fonts, wie [Linux Libertine](http://www.ctan.org/pkg/libertine) die Einbindung über Pakete empfehlenswert. Man kann aber auch Systemfonts mit Hilfe von [`fontspec`](http://www.ctan.org/pkg/fontspec) und dessen Anweisungen, beispielsweise `\setmainfont`, verwenden. Um das Potential wirklich nutzen zu können, empfiehlt sich das Studium der Anleitung zu `fontspec`.
Noch ein Wort zu Computer Modern und European Computer Modern: Beides sind sogenannte MetaFont-Fonts. Diese sind zwar in einem Vektorformat definiert, für die Anzeige bzw. Druckertreiber stehen sie dann aber nur als Bitmap-Fonts zur Verfügung. Glücklicherweise gibt es freie Type-1-Versionen von Computer Modern, die normalerweise auch mit installiert werden und dann beispielsweise von pdfLaTeX eingebunden werden. Von European Computer Modern gibt es einen freien Clone im Type-1-Format unter dem Namen CM-Super. Bei TeX Live werden diese in der Standardinstallation (*full*) mit installiert. Bei MiKTeX muss man hingegen erst das Paket `cmsuper` installieren. Ohne dieses sehen die European Computer Modern Fonts im PDF pixelig oder schwammig aus. Darüber hinaus werden insbesondere die kleinen, serifenlosen Schnitte von European Computer Modern einige Mängel angemahnt. Ob diese tatsächlich relevant sind, kann ich nicht beurteilen.
Siehe auch: [Frage zu Computer Modern auf `goLaTeX.de`](http://www.golatex.de/frage-zu-computer-modern-schriften-t2520.html).
Verwendet man besondere Klassen, beispielsweise eine Verlagsklasse oder eine Klasse aus einer Vorlage für Dokumente einer bestimmten Firma oder eines Instituts an einer Universität, so kann es natürlich durchaus sein, dass diese bereits ein Fontpaket laden und so die Voreinstellung von LaTeX verändern. Dies kann man theoretisch aus der Log-Datei erfahren, indem man das Laden von Paketen verfolgt oder auch die Informationen über das Laden von Fonts. Darüber hinaus bieten die meisten PDF-Viewer die Möglichkeit, sich Informationen zu den verwendeten Fonts anzeigen zu lassen. Für die Konsole gibt es auch das Programm `pdffonts` als freies Werkzeug u. a. für BSD, Linux, Mac OS X und Windows.