Da die Frage nach dem Daumen runter (aka Downvote) noch nicht beantwortet wurde: Früher habe ich »gefällt mir nicht« tatsächlich als genau das angesehen, also eine Meinungsäußerung darüber, ob mir eine Frage oder eine Antwort gefällt. Allerdings sieht das der jeweilige Verfasser einer Frage oder Antwort meist anders. Gerade Neulinge kann man auch leicht durch einen Downvote abschrecken. Daher gibt es die ungeschriebene Regel, mit negativen Votes sparsam zu sein. Die erste Frage eines Fragesteller sollte nie direkt abgewertet werden. Downvotes können gerechtfertigt sein, wenn eine Frage wirklich unverständlich ist und sich der Fragesteller weigert, sie zu verbessern. Allerdings ist dann eher das Schließen der Frage das Mittel der Wahl.
Antworten sollten generell nur dann mit einem Downvote versehen werden, wenn sie grob am Thema vorbei gehen, nicht funktionieren oder mehr Probleme bereiten als sie lösen und der Verfasser nicht bereit ist, sie zu korrigieren oder zu löschen. Bei Antworten, bei denen sich der Verfasser mit fremden Federn schmückt, indem er nur eine vorhandene Antwort oder einen vorhandenen Kommentar wiederholt, ohne substantielles beizutragen, ist sehr umstritten, ob man sie abwerten sollte oder es nicht schlicht reicht, auf den Umstand hinzuweisen und sie nicht hoch zu werten. Selbst eine unvollständige Antwort oder eine Antwort, die nur aus einem Link besteht, sollte eher nicht mit einem Downvote versehen werden, aber normalerweise auch keine Upvotes erhalten. Da man oft darüber streiten kann, ob eine Antwort nur das Niveau eines Kommentars hat, rechtfertigt auch das kaum einen Downvote. Eine lediglich nicht perfekte Antwort abzuwerten, rechtfertigt daher nicht zu einem Downvote. Ggf. kann man einen Kommentar hinterlassen, der auf Verbesserungsmöglichkeiten hinweist. Man kann auch selbst eine verbesserte Antwort ggf. auch als Community-Wiki-Antwort hinterlassen.
Ein Sonderfall stellen Antworten dar, die gar keine Antworten sind, sondern neue Fragen oder Ergänzungen zur Frage. Wird ein Anfänger nach einem Minimalbeispiel oder anderer ergänzender Information gefragt, ist es leider ein häufiger Fehler, dass der Anfänger dies als Antwort statt in der Frage ergänzt. Ebenso hängen sich Neulinge gerne einmal an eine Frage an, indem sie eine Folgefrage als Antwort statt als Frage hinterlassen. Auch dann sollte nicht sofort ein Downvote erfolgen. Stattdessen macht man den Fragesteller darauf aufmerksam, wie es richtig geht. Erst, wenn er das wiederholt ignoriert, kann ein einzelner Downvote gerechtfertigt sein.
Es gibt auch die ungeschriebene Regel, dass eine Frage oder eine Antwort, die bereits -1 Punkte hat, nicht weiter abgewertet werden sollte. Es gibt hier auf TeXwelt sehr wenige Ausnahmen. Bei ¾ dieser Fragen dürfte die Ursache in einer gewissen Enttäuschung aus permanenter Missachtung von Hinweisen an den Verfasser liegen. In der Regel versucht Stefan aber, durch eigene Upvotes dergleichen zu verhindern.
Auf TeXwelt kommt erschwerend hinzu, dass die Zahl derer, die Stimmen abgeben, leider eher klein ist. Dadurch bekommen leider Downvotes ein recht hohes psychologisches Gewicht.
Wer versucht ist, Downvotes wegen persönlicher Antipathie zu vergeben, dem kann nur ein Rat gegeben werden: Lass es! Votes (übrigens auch Upvotes) sollten nie auf den Verfasser, sondern immer auf den Inhalt eines Beitrags bezogen sein!
Downvotes sollten also sowohl bei Fragen als auch Antworten die Ausnahme sein. Besser häufiger auch für gute Fragen und Antworten zu Themen, die einen nicht direkt betreffen, stimmen.
Aber: TeXwelt kann keinem vorschreiben, ob er und in welcher Form jemand eine Stimme hinterlässt. Downvotes daher bitte nie als persönlichen Angriff werten, sondern überlegen, ob man die Frage/Antwort verbessern kann und ggf. auf das automatische Regulativ durch andere Anwender hoffen.
Eine persönliche Anmerkung: Ich mag das ganze System der Stimmenvergabe inzwischen nicht mehr. Anfangs fand ich es toll und innovativ. Inzwischen sehe ich eher die Schattenseiten. Ich kann daher nur empfehlen, weder der Anzahl von Stimmen, die eine Frage oder Antwort hat, noch der Anzahl an Stimmen, die ein Benutzer hat, zu viel Bedeutung zuzuordnen. Daraus abgeleitet sollte man auch erhaltene Up- oder Downvotes nicht überbewerten und sich schon gar nicht aktiv »auf Stimmenfang machen«.