Wenn TeX einen Bindestrich in einem Wort sieht, glaubt es, dass _nur dort_ getrennt werden darf. Um das zu umgehen, gibt es ja extra die `babel`-Shortcuts. In `\hyphenation{}` zeigt ein `-` allerdings eine mögliche Trennstelle an und fungiert _nicht_ als Bindestrich. Die Eingabe
\hyphenation{Bor-der-line-Per-sön-lich-keits-stö-rung}
sagt (La)TeX denn auch, wie das Wort „BorderlinePersönlichkeitsstörung“ (also _zusammen_ geschrieben) getrennt werden darf. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber soweit ich weiß, gibt es (mit pdfLaTeX und XeLaTeX) keine Möglichkeit, `-` als erlaubten _Buchstaben_ in `\hyphenation` einzugeben.<sup>1</sup>
Wenn man allerdings bereit ist, LuaLaTeX zu verwenden, oder es sowieso schon verwendet, dann gibt man anstelle des Bindestrichs in `\hyphenation` ein `=` ein:
% arara: lualatex
\documentclass[12pt]{scrreprt}
\usepackage{fontspec}
\usepackage[ngerman]{babel}
\hyphenation{
Bor-der-line=Per-sön-lich-keits-stö-rung
}
\usepackage{blindtext}
\begin{document}
\blindtext
Im Rahmen der Aussagekompetenz ist zu überprüfen, ob die
Borderline-Persönlichkeitsstörung von Tanja~S. die Fähigkeit zur Schilderung
korrekter Aussagen einschränkt.
\end{document}
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Die mit pdfLaTeX empfohlene und von uns allen verwendete Option ist es, das `babel`-Shortcut `"=` im Text an entsprechender Stelle einzusetzen:
\documentclass[12pt]{scrreprt}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\hyphenation{
Bor-der-line
Per-sön-lich-keits-stö-rung
}
\usepackage{blindtext}
\begin{document}
\blindtext
Im Rahmen der Aussagekompetenz ist zu überprüfen, ob die
Borderline"=Persönlichkeitsstörung von Tanja~S. die Fähigkeit zur Schilderung
korrekter Aussagen einschränkt.
\end{document}
Wenn das - wie Du sagst - ein Wort ist, dass Du oft eingeben musst, lohnt es sich in diesem Fall vielleicht, ein Makro zu definieren, das die wiederkehrende Eingabe erleichtert:
\documentclass[12pt]{scrreprt}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\hyphenation{
Bor-der-line
Per-sön-lich-keits-stö-rung
}
\usepackage{blindtext}
\shorthandon{"}
\newcommand\BPS{Borderline"=Persönlichkeitsstörung}
\begin{document}
\blindtext
Im Rahmen der Aussagekompetenz ist zu überprüfen, ob die \BPS\ von
Tanja~S. die Fähigkeit zur Schilderung korrekter Aussagen einschränkt.
\end{document}
----------
Wie @Speravir in Kommentaren verlinkt hat, kann man (La)TeX dazu bringen, Verbundwörter automatisch trennbar zu machen, indem man `\hyphenchar` verändert. `\hyphenchar` ist das Zeichen der Schrift, das als Trennzeichen verwendet wird und ist in der Regel `-`. Wenn (La)TeX nun in einem Wort das Zeichen entdeckt, das `\hyphenchar` entspricht, dann unterdrückt es Trennung in diesem Verbundwort.
Durch
\hyphenchar\font=\string"7F
und Verwendung von `\usepackage[T1]{fontenc}` ändert man `\hyphenchar` für `\font`, so dass die direkte Eingabe von `-` nicht mehr als Trennzeichen sondern als beliebiges Zeichen wahrgenommen wird. `\font` ist ein Register, das den Kontrollsequenznamen der aktuellen Schrift enthält.
(T1-kodierte Schriften haben [lt. egreg][1] in der Position 0x7F ein Zeichen, das wie ein Bindestrich aussieht; Ich habe allerdings das Gefühl, dass das nicht für alle Schriften gelten _muss_.)
Einen Nachteil sollte man nicht verschweigen: für Stellen wie `ne-Per` gibt es keine Trennmuster, so dass jetzt an dieser Stelle (`-` ist ja jetzt nicht mehr das Trennzeichen) unter Umständen nicht mehr getrennt wird:
\documentclass{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\hyphenchar\font=\string"7F
\begin{document}
\parbox{1pt}{In Baden-W\"urttemberg}% keine Trennung zwischen `den-Wür'
\medskip
\parbox{1pt}{die Borderline-Pers\"onlichkeitsst\"orung}% hier geht's
\end{document}
![alt text][2]
Das bedeutet: auch mit dieser Methode muss man sein Dokumment am Ende nach Overfull Boxen durchsuchen und die Bindestriche dann doch wieder mit dem `babel`-Shortcut `"=` eingeben...
Noch etwas muss man bedenken: man hat den `\hyphenchar` nur für die Grundschrift geändert! (Man für Wenn man im letzten Beispiel vor den beiden `\parbox`en ein `\sffamily` ein, um zu sehen, setzt, sieht man, dass dort immer noch nur am Bindestrich umbrochen wird. (Ändern auf fett mit `\bfseries` tut's auch...) Man müsste den `\hyphenchar` also mindestens auch für die anderen verwendeten Schriften und Schriftserien ändern, wenn man sich halbwegs auf das neue Verhalten verlassen will.
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1. Allerdings lasse ich mich gerne eines besseren belehren... wild ins Blaue hineingeraten: spielt `\hyphenchar` vielleicht eine Rolle, die man ausnützen könnte?
[1]: http://tex.stackexchange.com/a/63234/5049
[2]: http://texwelt.de/wissen/upfiles/hyphenchar.png