## `\newline` ##
`\newline` ist für einen Absatz, was `\newpage` für das Dokument ist: es fügt _innerhalb_ eines Absatzes einen Zeilenumbruch hinzu, _ohne den Absatz zu beenden_. Man braucht es so gut wie gar nicht, manchmal nicht. (Manchmal, wenn auch selten, ist es aber durchaus nützlich.
nützlich.)
----------
## `\linebreak` ##
Die Rolle von `\linebreak` ist mit der von `\pagebreak` vergleichbar: es hat ein optionales Argument, in dem durch einen Parameter die Dringlichkeit des Zeilenumbruchs angegeben werden kann:
- `0`: Hier ist gut, muss aber nicht umbrochen werden (penalty: `0`),
- `1`: Hier wäre es ganz schön, aber Du findest bestimmt was besseres (penalty: `-51`, eigentlich `-\@lowpenalty`)
- `2`: Her wäre es schon ganz passend, die Zeile umzubrechen (penalty: `-151`, eigentlich `-\@medpenalty`)
- `3`: Hier würde ein Zeilenumbruch richtig gut passsen, aber wenn Du was _noch_ besseres weißt... (penalty: `-301`, eigentlich `-\@highpenalty`)
- `4`: Mache auf jeden Fall hier einen Zeilenumbruch (penalty: `-10000`, Voreinstellung)
Es gibt übrigens auch `\nolinebreak`, das ebenfalls ein optionales Argument hat, dem man die gleichen Werte geben kann. Die Bedeutung gilt entsprechend für die Vermeidung eines Zeilenumbruchs.
Es gibt einen weiteren signifikanten Unterschied zu `\newline`: `\newline` im Blocksatz: die Zeile vor dem Umruch wird noch bis zum Rand gestreckt:
\documentclass{article}
\usepackage{showframe}
\begin{document}
Hier ist eine Zeile, die jetzt bald umbrochen werden soll, und zwar
hier:\newline hier geht es in der n\"achsten Zeile weiter.
Hier ist eine Zeile, die jetzt bald umbrochen werden soll, und zwar
hier:\linebreak hier geht es in der n\"achsten Zeile weiter.
\end{document}
![alt text][1]
Im Gegensatz zu `\newline` und dem gleich noch vorgestellten `\\` setzen `\linebreak` und `\nolinebreak` im wesentlichen nur eine Penalty für den Umbruch und funktionieren intern damit sehr verschieden zu ersteren.
----------
## `\\` ##
Das Makro `\\` hat keine feste Definition, seine Definition hängt von der Umgebung ab, in der es eingesetzt wird. Es hat aber in der Regel immer die gleiche Bedeutung: mache hier einen Zeilenumbruch. Die Definition in einem normalen Absatz ist eine andere als etwa die in einer `tabular` oder einer von `amsmath`'s Umgebungen wie `align`. `align`.
In aller Regel ist `\\` einem `\newline` vorzuziehen, obwohl sie auf den ersten Blick die gleiche Wirkung haben: Nicht nur Tabellen, auch Befehle wie `\centering`, `\raggedright` und `\raggedleft` definieren `\\` auf passende Weise um (eine Tatsache, über die man beim Setzen von Tabellen immer wieder stolpert, siehe etwa [Ist es möglich, X-Spalten linksbündig auszurichten][2] oder [Zentrierung in mehrzeiligen p Spalten][3]). Das heißt etwa, dass `\newline` in der `center`-Umgebung nicht wie erwartet funktioniert (die Zentrierung der Zeile vor dem Umbruch stimmt nicht mehr), während `\\` wie gewohnt klappt.
Normalerweise hat es `\\` aber immer ein optionales Argument, mit dem ein zusätzlicher vertikaler Abstand eingefügt werden kann:
\documentclass{article}
\usepackage{showframe}
\begin{document}
Hier ist eine Zeile, die jetzt bald umbrochen werden soll, und zwar
hier:\\ hier geht es in der n\"achsten Zeile weiter.
Hier ist eine Zeile, die jetzt bald umbrochen werden soll, und zwar
hier:\\[1ex] hier geht es in der n\"achsten Zeile weiter.
\begin{tabular}{l}
Text \\
Text \\[1ex]
Text
\end{tabular}
\end{document}
![alt text][2]
text][4]
In normalem Text hat es außerdem noch eine Stern-Variante, `\\*`, die einen möglichen Seitenumbruch an dieser Stelle verhindert. (Die Sternversion gibt es auch in einer `tabular`, hat dort aber keine Wirkung.)
Wirkung.) Auch die Sternvariante hat übrigens das optionale Argument: `\\*[<länge>]`.
Oftmals dürfen zwischen Befehl und optionalem Argument auch Leerzeichen sein, was zu überraschenden Fehlermeldungen führen kann. Das Minimalbeispiel
\documentclass{article}
\begin{document}
\begin{tabular}{l}
Text \\
Text \\
[Text]
\end{tabular}
\end{document}
führt zum Fehler
! Missing number, treated as zero.
<to be read again>
T
l.7 [Text]
Darum erlaubt zum Beispiel `amsmath` in seinen Umgebungen keine Leerzeichen zwischen Befehl und optionalem Argument. In obigem Beispiel kann man den Fehler vermeiden, indem man etwa nach dem zweiten `\\` noch ein `\relax` oder ein `\empty` hinzufügt
[1]: http://texwelt.de/wissen/upfiles/zeilenumbruch1.png
[2]: http://texwelt.de/wissen/fragen/1805
[3]: http://texwelt.de/wissen/fragen/4014
[4]: http://texwelt.de/wissen/upfiles/zeilenumbruch2.png