Ich weiß gar nicht, ob wir unbedingt vorgefertigte Kommentare oder ein feststehendes Prozedere brauchen.
Zum einen sind »Tu es für mich«-Fragen nicht immer eindeutig als solche zu erkennen, und zum anderen ist Vorarbeit auch je nach Frage schwer einzuschätzen oder schwer anzugeben. Eine Frage wie »Wie kann ich einen Befehl mit optionalem Stern-Argument definieren« gewinnt nichts dadurch, dass der/die Fragesteller/in angibt, gegoogelt zu haben, die Seite durchsucht zu haben oder ein Buch gewälzt zu haben. Wie kann man bei einer solchen Frage das Ziel
> Das Ziel ist qualitativ hochwertige
> Fragen zu erhalten, die von
> Eigeninitiative zeugen und die eine
> Auseinandersetzung des Fragenstellers
> mit dem Thema kenntlich machen.
erreichen oder einschätzen, dass die Frage das Ziel nicht schon erfüllt? Eine solche Frage wäre für mich zum Beispiel ausreichend gut.
Fragen, bei denen das Thema in der Regel immer wieder auftaucht, sind Fragen nach Zeichnungen mit TikZ oder PSTricks oder Fragen nach Tabellen u.ä. Bei denen kann es für Antwortende hilfreich sein, wenn etwas Code als Start da ist, bei Fragen nach Tabellen IMHO mehr als bei Fragen, wie man ein bestimmtes Bild zeichnet. Gerade, wenn man TikZ-Anfänger/in ist, ergibt sich doch oft, dass eine Antwort den bereitgestellten Code gar nicht verwendet. (Hier geht es natürlich nicht um Fragen, die ein bestimmtes Detail oder ein konkretes Problem mit einem Code gelöst haben wollen). Natürlich hat der/die Fragestellerin im Idealfall schon versucht, das Ziel ohne Hilfe zu erreichen, zumal man bei solchen Selbstversuchen ja eine Menge lernt.
Meiner Erfahrung nach gibt es viele, die gerne gestellte TikZ-Aufgaben lösen, selbst wenn kein Startcode vorhanden ist, und mir scheint, dass solche Fragen auch auf TeX.sx in der Regel eher viele Antworten und Stimmen erhalten und eher selten geschlossen werden. werden<sup>1</sup>. Ich gehöre meistens nicht zu denen, die solche Fragen gerne beantworten, weil ich selbst dafür das TikZ-Handbuch immer noch durchwälzen muss, was mir nicht wirklich großen Spaß macht, aber das ist ein anderes Thema.
Wenn ein/e Fragesteller/in eine vage Frage stellt, muss er/sie eben damit Leben, dass die Antwort eventuell etwas anderes beantwortet oder »nicht perfekt« ist. Damit muss man dann IMHO auch als Antwortende/r leben. Man könnte ja warten, bis die Frage konkretisiert ist.
Wenn dann doch mal eine Frage kommt nach dem Motto »Bitte macht jenes für mich, ich habe keine Lust, das TikZ-Handbuch zu durchsuchen«, dann kann man sie auch mit einem Schulterzucken links liegen lassen und sich denken »Ich auch nicht«.
Ein Problem werden »Tu es für mich«-Fragen IMHO erst, wenn klar erkennbar ist, dass ein/e Wiederholungstäter/in sich auch mit den Antworten zu vorhergehenden Fragen nicht auseinandersetzt. Solche Fälle kann man dann individuell angehen.
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1. Diese Frage auf TeX.sx: [Producing LaTeX Table](http://tex.stackexchange.com/questions/194725) bekam z.B. positive Stimmen und eine Antwort, bevor dem Fragesteller die Gelegenheit gegeben wurde, eigenen Code nachzureichen. Sei's drum :)