Liebe TeX-Gemeinde!
Ich habe das Problem, dass der Zeilenabstand bei langen Fußnoten variiert und so die Fußnote unruhig wirkt. Ein Minibeispiel sende ich mit.
Ich habe das Problem - wahrscheinlich - identifiziert. Es liegt am \makebox
-Befehl, der die footnotemark auf Normalgröße des Fußnotentexts setzt. Das will der Verlag. (Fußnoten nicht hochgestellt). Allerdings, wie ich soeben festgestellt habe, ist die Fußnote auch dann nicht unruhig, wenn man die Literaturangabe durch Text ersetzt.
Kann jemand das unruhige Fußnotenproblem in folgendem Beispiel beheben, ohne die Formatierung der Fußnotenziffer zu ändern?
Danke!
hier das Beispiel:
%Präambel%
\RequirePackage[ngerman=ngerman-x-latest]{hyphsubst}
\documentclass[
footnotes=multiple
,fontsize=10pt
,paper=a4
,ngerman, twoside,toc=listof, %sections ohne gepunktete Linie im Inhaltsverzeichnis
,parskip=never
]{scrbook}
\RedeclareSectionCommands[beforeskip=.6\baselineskip, afterskip=.4\baselineskip]{section, subsection}%Abstand nach Section etc.
\RedeclareSectionCommand[beforeskip=.6\baselineskip, afterskip=-1em]{paragraph}
\RedeclareSectionCommand[beforeskip=.6\baselineskip, afterskip=.2\baselineskip]{subsubsection}
\renewcommand*\chapterheadendvskip{%
\vspace*{1\baselineskip}}%Abstand nach chapter
\usepackage{tocstyle}
\renewcaptionname{ngerman}{\listfigurename}{ABBILDUNGSVERZEICHNIS}
\renewcaptionname{ngerman}{\listtablename}{TABELLENVERZEICHNIS}
\addtokomafont{chapter}{\large}%Schriftgröße Kaptiel
\addtokomafont{section}{\large}%Schriftgröße Section
\usepackage[ansinew]{inputenc} % für Umlaute, ansinew für Windows %
\usepackage{mathptmx} %ab 14.09.19, vorher times
\usepackage[ngerman]{babel}
%\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{newtxtext,newtxmath} %% Times neu
\RedeclareSectionCommand[%
beforeskip=0pt,
afterskip=1\baselineskip plus .1\baselineskip minus .167\baselineskip
]{chapter}%kein Abstand vor Kapiteln
\usepackage{setspace}
\setstretch{0.9}
\setkomafont{disposition}{\normalfont\bfseries}
\addtokomafont{footnote}{\footnotesize\setstretch{0.4}}
% 19.9pt = 1em + 4mm (bei 10pt-Brotschrift und \footnotesize)
\deffootnote[19.9pt]{19.9pt}{1em}{%
\makebox[19.9pt][l]{\thefootnotemark}%
}
\deffootnotemark{\textsuperscript{\thefootnotemark}}
\usepackage[nohead, showcrop, top=20mm, inner=18mm, outer=20mm, bottom=29.5mm, foot=6mm, totalwidth= 120mm, totalheight=186.5mm, layoutwidth=158mm, layoutheight=236mm, layouthoffset=25mm, layoutvoffset= 4cm]{geometry}
\setlength{\footskip}{9.5mm}%7mm Abstand vom Text führt zu 20mm zum Seitenende
\setlength{\parindent}{5mm}
\usepackage{blindtext}
\usepackage[autostyle]{csquotes}
\usepackage{microtype}
\usepackage{caption}
\usepackage{longtable}
\usepackage[pdftex]{graphicx}
\usepackage[style=authortitle-dw,
xref=true,
firstfull=false,
idemfont=smallcaps,
idembibformat=dash,
idembib=true,
ibidtracker=strict,
namefont=smallcaps,
backend=biber, shorthandibid=false, shorthandinbib=false
]{biblatex}
\setlength{\bibinitsep}{\baselineskip}%Abstand nach jedem Buchstaben in Q-/LV
\setlength\bibitemsep{0.2mm}
\linespread{0,95} %\selectfont %1,5 Zeilenabstand%
\addbibresource{lit2.bib}
%\clubpenalty=10000
\widowpenalty=10000
%\displaywidowpenalty=10000
%\widowpenalties=3 10000 10000 150
\begin{document}
\chapter{Test 1}
\section{Beispiel unruhige Fußnote}
Der Autor der Quelle war wohl ein Mönch aus dem im Harz gelegenen Kloster Pöhlde. Häufig ist der Quellenwert der Pöhlder Annalen aufgrund ihrer zahlreichen sagenhaften Episoden, die wohl auf mündlicher Überlieferung basieren, als gering veranschlagt worden. Allerdings liegen diese deutlich weiter von der Entstehungszeit der Quelle (im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts) entfernt als der hier genannte Bericht.\footnote{Ausführlich mit dem Geschichtsbild des Pöhlder Annalisten hat sich zuletzt \cite{goetz2003} beschäftigt. Vgl. dort auch die allgemeinen Ausführungen zum Quellenwert von Fiktionen. Eine gesonderte Betrachtung wäre auch die Rolle der Königinnen innerhalb der Annalen wert.}
\end{document}
hier lit2.bib
:
@incollection{goetz2003,
Address = {K\"oln},
author = {Hans-Werner Goetz},
Booktitle = {Von Fakten und Fiktionen. Mittelalterliche Geschichtsdarstellungen und ihre kritische Aufarbeitung},
Pages = {S. 225-258},
editor ={Johannes Laudage},
series={Europ\"aische Geschichtsdarstellungen},
number= {1},
Shorttitle = {Annales Palidenses},
Title = {"`Konstruktion der Vergangenheit"'. Geschichtsbewußtsein und "`Fiktionalit\"at"' in der hochmittelalterlichen Chronistik, dargestellt am Beispiel der "`Annales Palidenses"'},
Year = {2003}}
Warum das
\setstretch{0.4}
? Das macht die Zeilen doch sehr eng. Und wenn Du es wegnimmst, dann verschwindet auch dein ProblemDa dein Beispiel alles andere als minimal ist, sind daran auch ein paar Unsauberkeiten zu erkennen, die ich für die Allgemeinheit nicht unkommentiert lassen will. Hier daher ein paar Off-Topic-Bemerkungen einzeln in loser Folge, damit sie ggf. auch einzeln wieder gelöscht werden können. Für das nächste Mal empfehle ich außerdem, eine etwas stärkere Minimierung vor allem der Dokumentpräambel. Auch das Literaturverzeichnis wäre für ein echtes vollständiges Minimalbeispiel sicher verzichtbar gewesen. Das erspart dir dann auch Bemerkungen wie:
mathptmx
und andererseitsnewtxtext
undnewtxmath
ist nicht sinnvoll. Ich empfehle,mathptmx
in diesem Fall weg zu lassen.geometry
sei empfohlen, alle Satzspiegeleinstellungen mit Optionen dieses Pakets zu regeln, insbesondere auch die Einstellung von\footskip
über Optionfootskip
vorzunehmen.utf8
. Ich empfehle, neue Dokumente grundsätzlich mit dieser Codierung zu erstellen. Bei einem halbwegs aktuellen LaTeX (die inzwischen auf Overleaf verfügbare letzte Version von TeX Live 2018 genügt dafür ebenso wie TeX Live 2019 oder ein aktuelles MiKTeX) kann man dann auf das Laden voninputenc
auch komplett verzichten, weil utf8 inzwischen die Voreinstellung auch mitpdflatex
ist (mitlualatex
oderxelatex
ohnehin).\setstretch{0.9}
als globale Einstellung ist auch bei einer Times-Schrift nicht zu empfehlen. Die Zeilenabstände werden damit recht eng, die Lesbarkeit sinkt und eine automatische Aufweitung der Zeilenabstände wegen Ober- oder Unterlängen wird recht wahrscheinlich. Das gilt erst recht, falls irgendwo ein wenig Mathematik in einer Zeile steht. Das führt dann schnell zu einem sehr unruhigen Satz. Glücklicherweise wird diese Einstellung später mit\linespread{0.95}
etwas entschärft. Allerdings ist das auch nicht optimal und nur eine Einstellung (vorgeometry
) wäre vorzuziehen.tocstyle
war immer abgeraten. Inzwischen ist das Paket eingestellt, veraltet und KOMA-Script warnt deutlich vor der Verwendung. Außerdem war es immer etwas problematisch das Paket ohne explizite Einstellung eines Stil per\usetocstyle
zu verwenden.pdftex
ist bei keinem Paket sinnvoll, da alle Pakete (bzw. deren Standard-Konfigurationsdateien) die Backendspdftex
,luatex
undxetex
(teilweise auch weitere) selbst detektieren können. Backendtreiber-Einstellungen sind nur für exotische Treiber, die über Umwandlung aus einer DVI-Ausgabe arbeiten, notwendig (und sinnvoll).paper=a4
undtwoside
beiscrbook
voreingestellt und können daher ebenfalls weggelassen werden. Und wenn manngerman
schon als globale Option bei\documentclass
angegeben hat, braucht man es bei keinem weiteren Paket als Option anzugeben.\chapterheadendvskip
zur Einstellung des Abstandes gilt als veraltet. Es wird empfohlen\RedeclareSectionCommand[afterskip=…]{chapter}
(möglichst mit Glue beim Wert entsprechend den Einstellung für die anderen Gliederungsebenen) zu verwenden.Lieber Clemens, lieber Ijon,
danke schonmal für die Hinweise. Leider bin ich nicht so im Stoff, dass ich alles 100-prozentig nachvollziehen kann. Ich habe mich der Sache immer im try and error-Verfahren angenähert.
Ziel war es, die Vorgaben des Verlags einzuarbeiten. Der Verlag sagt, dass bei 10 Times im Text 3,8 mm Zeilenabstand und in den Fußnoten 8 Punkt mit 3,0 mm Zeilenabstand gelten sollen. Ich habe mich schrittweise mit den setstrecht-Einstellungen herangetastet, dass es vom Abstand her passt.
Die Veränderungen von dir, Ijon, kann ich ändern. Ich vermute aber, dass das an meinem Problem mit den unruhigen Fußnoten nichts ändert.
Das Buch ist eigentlich fertig. Der Verlag hat verlangt, dass ich die unruhigen Fußnoten noch entferne. Das ist mein Ziel.
@Bob_Niedersachsen dann ist vielleicht das Paket
leading
für dich interessant. Das erlaubt dann\setkomafont{footnote}{\footnotesize\leading{3mm}}
. Allerdings wäre das leichteste:\setkomafont{footnote}{\fontsize{8pt}{3mm}\selectfont}