Hallo liebes Forum,

ich habe ein recht langes Dokument erstellt. Klasse ist: scrbook

Jetzt würde ich das Ding gerne Drucken. Hierfür soll das pdf eine bestimmt Anzahl von Seiten groß sein.

Gibt es die Möglichkeit, dass ich global die Anzahl der Seiten einstellen kann und LaTeX streckt und staucht dann den Inhalt so, dass diese Anzahl erreicht wird?

Konkret: ich habe aktuell 101 Seiten und möchte 104 Seiten haben - jedoch keine Leerseiten einfügen.

Vielen Dank für eure Hilfe und Hinweise!

Martin

gefragt 16 Sep '14, 14:15

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maja
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bearbeitet 17 Sep '14, 23:56

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ctansearch
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Nein. Das geht nicht. Wenn eine Seite ausgegeben ist, dann ist sie ausgegeben. TeX ändert die nicht, nur weil 10 Seiten weiter was fehlt. Es gibt da nichts wie beim Absatzumbruch, wo TeX mehrmals drüber gehen kann. Du musst schon manuell mit Dingen wie parskip oder dem Zeilenabstand spielen.

(16 Sep '14, 14:40) Ulrike Fischer

Gute Frage, aber wie Ulrike schon sagt: die Antwort ist: Nein.

(16 Sep '14, 14:58) cgnieder

Wobei, wenn ich länger darüber nachdenke: man kann eventuell anhand der Seitenzahl der ersten Kompilation Parameter wie parskip und Zeilenabstand bei der nächsten Kompilation ändern. Aber es könnte eine Menge Zeit fressen, bis ein optimaler Wert gefunden ist - wenn es einen gibt, was nicht gesagt ist. Ein Float der wandert, kann alles durcheinander bringen.

(16 Sep '14, 15:25) Ulrike Fischer
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Wenn Du scrbook ohne geometry verwendest, würde ich an Deiner Stelle einmal schauen, welcher DIV-Wert eingestellt wurde und für einen neuen Durchlauf mal den Wert um eins verringern. Wenn es dann zuviele Seiten gibt, wieder zurück zum vorherigen Wert und ggf. andere Parameter ändern. Vielleicht genügt es sogar schon, an einigen wenigen Absätzen ein \looseness=1 einzufügen, um TeX zu bitten, ihn mit einer Zeile mehr zu umbrechen. Auch die Abbildungen etwas zu vergrößern oder eine größere Abbildung auf einer eigenen Seite zu setzen, kann nützen.

(16 Sep '14, 17:19) gast3

Word mit Latex? Seitenzahlen erreicht man mit Inhalt, nicht mit Zeilenabständen. Ansonsten, wenn so ein Pfusch schon sein soll, könnte man Dir die schrittweise Anpassung des unteren Randes oder die millimeterweise Erhöhung des Schriftgrades empfehlen, oder die millimeterweise Erhöhung des Abstandes nach subsections oder so... auch leere Fußnoten wären eine Option oder ein paar willkürliche Zeilenschaltungen. Also alle die Dinge, die man so macht, für die Du aber normalerweise heftige Kritik erfahren würdest. Also: Laß die Finger davon. Wenn Du 104 Seiten brauchst, dann schreibe 104 Seiten.

(17 Sep '14, 03:34) ctansearch
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Ich denke das hat was mit der Bindung zu tun. Und wenn du dir mal ein paar Bücher schnappst, dann wirst du feststellen, dass diese auch Leerseiten enthalten. Am Ende des Buches/Reports können die auch für Notizen verwendet werden.

(17 Sep '14, 08:37) Johannes
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@Clemens Wie unter Deinem Link zu lesen ist, ist das aber ggf. ein Grund für Vakatseiten (nach meiner Erfahrung auch für Werbeseiten). Dass man den Inhalt künstlich auf mehr Seiten verteilt, wäre mir hingegen ebenfalls neu. Insofern ist der Einwand von @ctansearch nicht so falsch. Um aus 101 Seiten 104 zu machen, könnte man auch mal eben den von Laien oft vergessenen Schmutztitel einfügen. Dann hat man schon 103 Seiten. Dann braucht man nur noch eine Vakatseite am Ende.

(17 Sep '14, 12:33) gast3

@Ijon das kommt natürlich auf des konkrete Buch drauf an. Man kann ja nicht immer einfach den Text verlängern. Bei einer wissenschaftlichen Arbeit ist das vermutlich eher zu machen, als bei einem Roman.

(17 Sep '14, 12:37) cgnieder

In dem Link steht übrigens auch »Infolgedessen haben solche Bücher häufig einige Leerseiten, insbesondere wenn auf die Buchgestaltung nicht besonders viel Wert gelegt wird. Zu Bleisatzzeiten wurde die Schriftgröße, der Durchschuss sowie die Zeilenbreite vorher exakt errechnet, um eine bestimmte Anzahl von Seiten nicht zu überschreiten und auf möglichst volle Bögen zu kommen«. Vakatseiten müssen also nicht die einzige Lösung sein, je nach Aufwand, den man betreiben will...

(17 Sep '14, 12:38) cgnieder

@Clemens Ja, um eine bestimmte Anzahl von Seiten nicht zu überschreite, aber nicht um eine bestimmte Anzahl von Seiten exakt zu erreichen. Das geht nämlich schon deshalb nicht, weil man den Absatzumbruch nicht exakt vorausberechnen kann.

Bei Romanen sind übrigens Werbeseiten üblich, um den Bogen voll zu bekommen. Außerdem haben erfahrene Auftragsautoren dort ein Händchen für das Erreichen der Zielseitenzahl. Besonders krass war das bei den früher weit verbreiteten Romanheftchen.

(17 Sep '14, 15:24) gast3
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Ich denke, dies würde mit einer Skalierung der vertikalen Dimensionen gehen, je mehr von diesen man dabei einbezieht, desto gleichmäßiger verteilt sich der Effekt.

101 Seiten x 1 = 101 Seiten

101 Seiten x 1,03 = 104 Seiten

Wenn man also eine Anzahl vertikaler Dimensionen um den Faktor 0,3/Anzahl der Dimensionen erhöht, dann sollte die gewünschte Seitenzahl erreicht werden.

Beispiel:

Unterer Rand 2 cm erhöht um 0,3 cm =2,03 cm unterer Rand

Unterer Rand 2 cm und oberer Rand 3 cm erhöht um (0,3/2) cm = 2,15 cm Rand unten, 3,15 cm Rand oben

Je mehr Dimensionen (Schriftgröße, Zeilenabstände, Bildgrößen usw) man dabei einbezieht, umso gezielter kann man den Effekt beeinflussen und gewichten.

Trotzdem würde ich als Autor den technisch notwendigen zusätzlichen Raum eher für Textergänzungen nutzen, als zu solchen Skalierungen zu greifen.

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beantwortet 17 Sep '14, 23:41

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ctansearch
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bearbeitet 17 Sep '14, 23:54

Anmerkung: Problem bei solchen Skalierungen ist natürlich, daß diese sich nur auf dieses eine Schriftstück und die Drucklegung desselben beziehen, also eigentlich alle Standards aushebeln. sie können deshalb nur als allerletzte Anpassung gelten, wenn die Vorgabe der Seitenanzahl nicht anders zu erreichen ist. Eine Quelldatei ohne diese Anpassungen ergibt nicht das gleiche Ergebnis, es ist und bleibt daher ein "Fummelei", die nicht übertragbar ist.

(18 Sep '14, 00:44) ctansearch

Ich glaube nicht, dass Skalieren so einfach zum Erfolg führt. Schließlich beginnt jedes Kapitel eine neue Seite und mit z.B. open=right gibt es eventuell auch noch eine Vakatseite am Ende mancher Kapitel.

(19 Sep '14, 00:18) esdd

@esdd Man muß den Begriff "gewichten" beachten. Anweisungen, die einen Seitenwechsel auslösen und Schriftgrößen, deren Skalierung sich auf Zeilen, nicht aber auf Seiten bezieht, müssen selbstverständlich angepasst skaliert werden. Abstände nach Teil-und Kapiteltiteln würde man also nicht skalieren, Schriftgrößen nur gemäß der Zeilenanzahl und so weiter.

(19 Sep '14, 00:49) ctansearch
2

@ctansearch Ich wollte eigentlich nur sagen, dass sich die Skalierungseffekte nicht über Kapitelgrenzen hinweg aufsummieren. Mit open=any würden 3 Kapitel gebraucht, die sich um je eine Seite verlängern lassen. Mit open=right (oder open=left) müsste nur ein Kapitel zwei zusätzliche Seiten (eine davon wäre eine Vakatseite) erhalten und das letzte Kapitel müsste um eine Seite verlängert werden.

(19 Sep '14, 02:23) esdd
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Schon bei reinem Texten ohne Überschriften o. ä. geht die Rechnung nicht auf, weil man auf einer Seite natürlich nur immer ganze Zeilen haben kann. Hat man 100 Seiten mit je 40 Zeilen, also 4000 Zeilen, so kann man diese natürlich so umbrechen, dass nun nur noch 39 Zeilen auf jeder Seite stehen. Man bekommt dann 103 Seiten, wobei auf der letzten Seite nur 32 Zeilen stehen (ist ja OK). Um auf 104 Seiten zu kommen, müsste man ca. 38,5 Zeilen je Seite haben. Das geht nicht. Aus demselben Grund kann man nicht einfach den unteren Rand beliebig vergrößern, sondern nur um Zeilen.

(19 Sep '14, 06:39) gast3

@essd Ich weiß nicht, was Du unter Kapitelgrenzen verstehst und warum sich die Effekte nicht aufsummieren sollten. @Ijon Tichy Auch hier der Hinweis, das Wort "gewichten" zu beachten, und die Kombination unterschiedlicher Skalierungen zu bedenken. Natürlich wählt man solche Kombinationen aus, die sich sinnvoll rechnen, die 1/1.03 waren ein Beispiel.

(19 Sep '14, 22:52) ctansearch
1

@ctansearch Dann zeig das mal an einem Beispiel:

\documentclass{scrbook}
\usepackage{blindtext} \usepackage{pgffor}
\begin{document}
\tableofcontents
\foreach \i in {1,...,25}{%
\chapter{Kapitel}
\Blindtext[10]}
\end{document}

(20 Sep '14, 00:55) esdd

@esdd Wenn die Funktion, die ich vorgestellt habe, in Kapiteln nicht funktioniert, dann wendet man diese in Kapiteln nicht an. Dein Beispiel scheint konstruiert zu sein. Gibt man denn innerhalb einer Kapiteldefinition Fließtext ein ? Wohl nicht. In meinem Verständnis hat der blindtext in der Kapiteldefinition nichts zu suchen. Entsprechend antworte ich: Natürlich geht die Skalierung innerhalb der Kapitelfunktion nicht auf, weil Du die Kapiteldefinition hier falsch anwendest.

(20 Sep '14, 01:51) ctansearch
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@ctansearch: Elkes Code ist für einen ersten Test eine sehr gute Grundlage. Er erzeugt auf einfache Weise 25 Kapitel mit Blindtext dahinter. Warum testest du den Code nicht, bevor du ihn zurückweist?

(20 Sep '14, 11:08) Ulrike Fischer

@Ulrike Fischer Ich habe den Code ausprobiert und habe auch eigentlich nichts zurückgewiesen, aber meine Frage, warum das in Kapiteln nicht funktioniert, ist nicht beantwortet worden. Mit Fliesstext geht es. Aber es ist nicht meine Frage, und meine Haltung dazu habe ich ja verdeutlicht.

(20 Sep '14, 23:16) ctansearch

@ctansearch Warum das mit Kapiteln nur in Ausnahmefällen funktionieren könnte, steht bereits in meinem ersten Kommentar. Und ein mit scrbook erstelltes 101 seitiges Dokument wird sicher eine gewisse Zahl an Kapiteln haben. Vielleicht liest Du einfach noch einmal alle Kommentare in Ruhe durch, insbesondere auch Deine eigenen.

(21 Sep '14, 00:11) esdd

@esdd Ich habe einen Fehler beim Ausprobieren gemacht. Tatsächlich funktioniert mein Vorschlag auch in Deinem Beispiel, wenn man die Werte anpasst.

\documentclass{scrbook} \usepackage{blindtext} \usepackage{pgffor} \begin{document} \baselineskip=2.89\baselineskip \tableofcontents \foreach \i in {1,...,25}{% \chapter{Kapitel} \Blindtext} \end{document}

erhält man 104 Seiten, nur durch Anpassung zweier Werte. Wenn man viele Werte einbezieht, sollte das umso besser gehen.

(21 Sep '14, 00:37) ctansearch

@ctansearch Da Du nur \Blindtext statt \Blindtext[10] verwendest hast, lässt Du die Hälfte des Textes weg und machst aus ursprünglich 52 Seiten durch Skalieren 104.

Um ohne Skalierung mit Deinem Beispiel 101 Seiten zu erhalten, musst Du die \foreach Schleife bis 49 laufen lassen. Und im letzten Kapitel ein zusätzliches \Blindtext ergänzen.

(21 Sep '14, 00:57) esdd

@esdd

Daß dieses Problem ein Herumspielen mit Abständen erfordert, ist ja seit Ulrikes Beitrag klar. Muß man auch nicht weiter diskutieren. Letztlich ist die Skalierung eine schlechte Lösung. Meine und die beste Lösung ist, den technisch geschenkten Raum inhaltlich zu füllen. Wenn die technischen Vorgaben mehr Seiten erfordern, als man inhaltlich füllen kann, kann man ja Schmuck- und Schmutztitel einfügen oder ähnliches, auch Leerseiten sind kein Beinbruch. Ein gutes Vor- oder Nachwort hat ja auch seinen Reiz...

(21 Sep '14, 01:29) ctansearch
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gestellte Frage: 16 Sep '14, 14:15

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zuletzt geändert: 21 Sep '14, 01:29