Demnächst beginne ich mit meiner Bachelor-Arbeit und werde mit LaTeX schreiben. In den kleinen Dingen habe ich schon Übung, da ich schon Hausaufgaben damit bearbeitet habe. Vorgaben habe ich keine. Wie gehe ich so eine größere Arbeit sinnvoll an? Vor dem Drauflosschreiben würde ich gern Tipps haben, um planvoll zu beginnen. Mündlich sagte man mir schon sowas wie Dokument-Aufteilen, was mit Makros, verwendete Literatur ordentlich auflisten, bei Abbildungen wegen Seitenumbrüchen aufpassen. Hat jemand vielleicht stichpunktartig eine Liste von Tips für eine gute Herangehensweise oder die Wahl der richtigen Tools? |
Es folgen ein paar lose Gedanken und Ratschläge, die vollkommen subjektiv sind, sich für mich aber bewährt haben. Man kann und sollte sich hier mehrere Gedanken machen. Manche liegen eher an der Art des Dokuments (Fachbereich, Thema...), andere beschäftigen sich eher mit LaTeX. Hat man vorher noch nie mit LateX gearbeitet, hat aber Erfahrung mit einem der sonst verfügbaren Textverarbeitungen, dann sollte man sich ernsthaft fragen, ob man wirklich LaTeX verwenden kann: der Umstieg ist nicht unbedingt einfach und kann einem den Arbeitsfluss erst einmal deutlich zerstören, bevor man so sicher ist, dass man LaTeXs Stärken für sich nutzen kann. Eine Bachelorarbeit ist, was ich ein kleines bis mittelgroßes Dokument nennen würde, soll heißen sie bewegt sich im Rahmen von ungefähr 50 Seiten, vermutlich weniger. Bei einem Dokument dieses Umfangs halte ich Ich persönlich finde bei einem Dokument dieses Umfangs eine Aufteilung auf mehrere Dateien unnötig. Allerdings kann es dennoch von Vorteil sein, etwa bei der Zusammenarbeit mit anderen oder wenn man sehr viele Abschnitte hat. Entscheidet man sich für mehrere Dateien (etwa eine Eine Frage, die mit der Struktur zusammenhängt, ist auch: brauche ich ein Abkürzungsverzeichnis? (Nicht unwahrscheinlich.) Hier sollte man sich auch früh entscheiden, ob man Ebenso sollte man sich gleich zu Beginn überlegen, wie man seine Literaturverweise umsetzen will. Am flexibelsten ist man mit Hat man obige Entscheidungen erst einmal getroffen, kann man mehr oder weniger loslegen. Layout-Fragen (Welche Schrift verwende ich? Wie sollen Überschriften aussehen? Brauche ich Kopf- und Fußzeilen? Wie groß sind die Seitenränder? Eineinhalbzeiliger Zeilenabstand oder doch lieber nicht? Welchen Zitier- und Bibliographie-Stil verwende ich oder muss ich verwenden?...) können jederzeit später getroffen werden, solange man im Haupttext sich strikt an logisches Markup hält. Das heißt:
Während des Schreibens merkt man schnell: brauche ich weitere logische Markupbefehle? Brauche ich weitere Pakete (Mathe... , Chemie..., Tabellen..., Plots... für (fast) alles gibt es gute und weniger gute Pakete) Brauche ich weitere Gleitumgebungen? (Als Chemiker vielleicht eine Auch wenn Design-Fragen nicht sofort getroffen werden müssen, ist es auch nicht sinnvoll, damit bis zum letzten Drücker zu warten. Gleitumgebungen können es nötig machen, dass man Textteile umformuliert und ihre Platzierung hängt auch von Layout-Fragen ab, die sich auf den Seitenspiegel auswirken. Spezielle Layout-Wünsche können vielleicht komplizierter umzusetzen sein, als ursprünglich gedacht: dann ist Zeitdruck eine schlechte Situation.... vielleicht kann man das nach und nach angehen, während man schreibt. Manchmal hängt man ja im Schreibfluss: dann eine optische Frage zu klären lenkt etwas ab und ist dennoch zielführend (birgt aber natürlich auch die Gefahr der Prokrastination :p ) |
Besorg dir ein Buch wie: Wissenschaftliche Arbeiten schreiben mit LaTeX. @Bes Danke, gibt es da eine Seite, welche die Frage mit ein paar Tips beantwortet? Das Buch habe ich schonmal durchgeblättert und überflogen: warum LaTeX gut ist, wie man es installiert, erste Schritte (meine ich mit der Frage nicht), dann LaTeX-Grundlagen und Elemente im Detail. Nur 3 Seiten sah ich zum "Längere Arbeiten aufsetzen":
(10 Mär '14, 19:33)
Bachelor
3
@Bachelor: Die Verwendung einer Versionshaltung ist keineswegs über das Ziel hinaus geschossen. Ich habe schon so oft erlebt, dass Anwender herum gejammert haben, dass sie sich gerade irgendwelche Dokumentdateien zerschossen haben und wie sie die jetzt wiederherstellen können. Genau solche Probleme kann man sich mit Subversion und Co. ersparen. Die Installation und Verwendung ist auch nicht wirklich kompliziert. Für angehende Akademiker dürfte das nicht wirklich zu hoch sein. Texstudio hat beispielsweise Subversion-Support direkt integriert.
(26 Feb '15, 15:12)
saputello
|
Übrigens, da mir schon ein Buch empfohlen wurde: ich bin hergekommen, um von Anwendern praktische Tipps zu kriegen, keinen Lehrbuch-Hinweis (gilt aber auch ;-). Ein Buch kauf ich mir dann noch, mit euren Tipps im Hinterkopf, an denen sich die Autoren-Hinweise messen müssen. Die Frage drängt mich noch nicht, beteilige sich bitte nur, wer grad Zeit hat, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Und wenn sich eine gute Aufbaustrategie rauskristallisiert, hilft das bestimmt auch anderen.