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Für mein Studium wurden mir für das Verfassen von Arbeiten durch mehrere Seiten TeX und LaTeX empfohlen. Was ist empfehlenswerter, für studentische Arbeiten? Die Leute erwähnten immer beides.

Was ist denn da der Unterschied?

gefragt 14 Jul '13, 15:20

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Student
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bearbeitet 14 Jul '13, 20:51

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cgnieder
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Das geht sprachlich immer durcheinander. Die Programme, die man heutzutage mehr oder weniger ausschließlich verwendet, sind

tex, etex, pdftex, luatex, xetex

wobei tex das Original ist und alle anderen Varianten intern nicht tex sondern etex verwenden (extended tex). Will man das Makropaket latex laden, welches bereits eine umfangreiche Sammlung von Befehlen enthält, dann nimmt man eines der Programme

latex, pdflatex, lualatex, xelatex

welche nichts anderes machen, als eines der oberen TeX-Programme aufzurufen und zusätzlich das Makropaket latex.ltx laden. Der Anwender, der vom "Programm latex" spricht, meint dann eigentlich immer "TeX mit dem Makropaket LaTeX".

Du wirst also zu 99,9999% mit LaTeX arbeiten wollen, um deine Frage zu beantworten; denn du wirst sicherlich die Vorteile der vielen LaTeX-Makros und -Umgebungen nutzen wollen. In der Regel benutzt du dann das Programm pdflatex

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beantwortet 14 Jul '13, 15:33

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Herbert
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bearbeitet 14 Jul '13, 15:36

Wenn Leute TeX sagen, meinen sie entweder das zugrunde liegende Programm, tex, oder eines seiner Nachfolger etex, pdftex, xetex und luatex. (Andere Programme gibt es, laufen wohl aber unter „ferner liefen“.) Die Unterschiede sind für einen Anfänger mehr oder weniger unerheblich, da heutzutage fast nur noch pdftex, xetex oder luatex verwendet wird, die alle auf etex aufbauen, das seinerseits auf tex aufbaut. Einen Unterschied kann man sich vielleicht schon mal merken: xetex und luatex können mit Unicode-Input direkt umgehen.

Wenn Leute TeX sagen, meinen sie unter Umständen auch plain TeX, eines mehrerer Formate, die es für tex gibt. (Entsprechend gibt es plain LuaTeX und plain XeTeX, das gleiche Format aber anderes Programm.) plain TeX stellt eine Reihe grundlegender Makros bereit, um ein Dokument zu setzen, ist in der Regel für Anfänger aber nicht zu empfehlen, da hier viele Dinge wie Seitenlayout, Überschriften usw. eine Menge Eigenarbeit benötigen können. Manche schätzen es aber gerade darum wegen seiner damit einhergehenden Flexibilität.

Um das ganze noch komplizierter zu machen: manche meinen, wenn sie TeX sagen, keines der obigen sondern tatsächlich LaTeX.

LaTeX ist das wohl bekannteste Format. In der Regel ist damit pdfLaTeX gemeint ist, das heißt LaTeX mit pdftex als zugrundeliegendem Programm. Meint man LaTeX mit einem der anderen Programme, sagt man eigentlich explizit XeLaTeX oder LuaLaTeX, ich werde hier aber im folgenden diesen Unterschied nicht ziehen. (Streng genommen ist bei dem Begriff LaTeX das zugrundeliegende Programm nicht näher festgelegt.) LaTeX ist weit verbreitet und in seiner aktuellen Version (LaTeX 2e) seit 1994 verfügbar. Für LaTeX wurden mit der Zeit Unmengen an Erweiterungen geschrieben, sogenannte Pakete, die dem Anwender verschiedenste Aufgaben abnehmen oder erleichtern. Im Gegensatz zu plain TeX gibt es bei LaTeX das Konzept der Dokumentenklasse, die die grundlegenden Dokumenteneigenschaften festlegen und je nach Klasse auch umfangreiche Möglichkeiten zur persönlichen Anpassung bieten.

Da LaTeX schon in der Basisversion viele Markup-Befehle für Dokumentstrukturen bereitstellt, ist die grundsätzliche Handhabung auch von Anfängen oft schnell zu verstehen (obwohl es eine oft so genannte „steile“ Lernkurve gibt) und ist daher in der Regel das empfohlene Format, für das es auch eine Menge an Büchern gibt, nicht nur auf Englisch.

Ein weiteres Format, dessen aktuelle Version (Mark IV) ausschließlich auf das Programm luatex aufbaut, ist ConTeXt, dessen Konzept wohl ähnlich zu LaTeX ist, über das ich mangels Wissen aber nicht mehr sagen kann. Es scheint aber LaTeX in vielem nicht nur ebenbürtig sondern z.T. auch überlegen zu sein. Siehe auch Kommentare zu dieser Antwort.

Bekommt man „TeX und LaTeX“ ohne nähere Angaben empfohlen, kann man mit sehr hoher Sicherheit davon ausgehen, dass pdfLaTeX gemeint ist.

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beantwortet 14 Jul '13, 16:09

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cgnieder
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bearbeitet 04 Okt '16, 12:45

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Es gibt bei ConTeXt verschiedene Zweige. Noch am Leben sind der ältere Mark II genannte Zweig, der ohne LuaTeX auskommt. Er ist eingefroren, gilt aber als stabil und ist durchaus verwendbar. Aktuell gepflegt und empfohlen wird jedoch tatsächlich Mark IV. Das ist quasi das ConTeXt, so wie LaTeX2e inzwischen das LaTeX ist. Mark IV benötigt LuaTeX. Ein Mark III war einmal im Gespräch und sollte auf XeTeX basieren. Durch die Entwicklung von LuaTeX wurde es aber überholt, bevor es eine Release dazu gab. Zu ConTeXt gibt es leider kaum deutschsprachige Bücher.

(14 Jul '13, 19:38) saputello
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gestellte Frage: 14 Jul '13, 15:20

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zuletzt geändert: 04 Okt '16, 12:45