Im folgenden Beispiel wird „Hrsg. von Verein“ ausgegeben. Wie bekomme ich da „Hrsg. vom Verein“ hin?

Öffne in Overleaf
\begin{filecontents*}{Literatur.bib}
@book{abc,
author={Otto Mustermann},
title={Mustertitel},
editor={Verein für sinnlose Publikationen}}
\end{filecontents*}

\documentclass{article}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{biblatex}
\addbibresource{Literatur.bib}

\begin{document}
\nocite{abc}
\printbibliography
\end{document}

gefragt 12 Nov '17, 18:35

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Cletus
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Ich habe gelernt, dass man das nicht macht. Der Name ist »Verein für sinnlose Publikationen«. Vor Namen setzt man keinen Artikel. »vom« ist eine Verkürzung von »von dem«, wäre also mit Artikel. Also schreibt man »vom Verein für sinnlose Publikationen« genauso wenig wie »vom Cletus«, auch wenn man das umgangssprachlich besonders in Süddeutschland natürlich ständig so gebraucht. Ich bezweifle auch, dass biblatex das beherrschen würde.

(12 Nov '17, 19:51) saputello

Das habe ich nicht gelernt und mir kommt es auch falsch vor. Stell dir einmal vor, der Herausgeber wäre die „Gesellschaft für deutsche Sprache“. Soll das dann etwa „hrsg. von Gesellschaft für deutsche Sprache“ heißen?

(12 Nov '17, 21:49) Cletus

Kann mir auch vorstellen, zu lesen: Hrsg. von "Verein für deutsche Sprache e.V" mit Betrachtung als Eigenname, und daher nicht dekliniert. Anführungszeichen hier als zusammenfassend, doch kein Muss. Im Zweifelsfall Beispiel-Bibliographien von guten Büchern unter dem Aspekt durchsehen.

(12 Nov '17, 22:54) stefan ♦♦
1

Dass Eigennamen nicht dekliniert werden, ist eine Unsitte, die immer mehr um sich greift. Korrekt sind Ausdrucksweisen wie „Das Lied stammt von ‚Die Prinzen‘.“ oder „Der Artikel erschien in ‚Der Spiegel‘.“ aber sicher nicht.

(13 Nov '17, 12:44) Cletus

@Cletus Die Gruppe heißt nicht »Prinzen« sondern »Die Prinzen«. Eigennamen nicht zu deklinieren ist nicht eine Unsitte, sondern korrekt. Wenn Du einen Artikel davor setzen wolltest, müsstest Du »Das Lied stammt von den „Die Prinzen“.« (wobei noch die Frage wäre, ob »den« in dem Fall richtig ist) schreiben. Aber vor Eigennamen schreibt man keine Artikel. Also ist »Das Lied stammt von „Die Prinzen“.« korrekt. Wenn Dir das nicht gefällt, kannst Du auch gut »Das Lied stammt von der Gruppe „Die Prinzen“.« verwenden.

(13 Nov '17, 16:04) saputello

Nein, wenn ein Eigenname mit einem Artikel beginnt, wird dieser dekliniert. Wenn dabei Anführungszeichen verwendet werden, wird der deklinierte Artikel nicht einbezogen. Also: „Die Prinzen“ schrieben dieses Lied. Aber: Das Lied stammt von den „Prinzen“. Das entspricht nicht nur dem gesunden Sprachempfinden, sondern ist offiziell so geregelt. Im Allgemeinen falsch ist auch die Annahme, dass Eigennamen, die keinen Artikel beinhalten, keinen erhalten können. Dies gilt zwar für Personennamen, aber nicht für Institutionen etc. „Der Professor forscht im [= in dem] Institut für Angewandte Physik.“

(15 Nov '17, 17:57) Cletus

@Cletus: Ich würde normalerweise natürlich "wie im Spiegel stand" sagen und schreiben. In einer Bibliographie wäre mir aber "Herausgegeben vom Spiegel" zu flapsig. Was die biblatex-Umsetzung angeht: Die Bibliographie wird automatisch erzeugt. Da muss man entscheiden, wieviel Zeit und Aufwand man in Feintuning und richtige Deklination stecken will. Es müsste ja nicht nur biblatex geändert werden, irgend jemand muss dann auch die bib-Einträge anpassen. Ich würde das Problem umgehen und als Stil "Verein für sinnlose Publikationen (Hrsg.)" oder "Hrsg: Verein" wählen.

(17 Nov '17, 11:36) Ulrike Fischer

Also, ich habe jetzt „Hrsg. vom Verein für sinnlose Publikationen“ als titleaddon eingegeben und das editor-Feld gelöscht. Eine saubere Lösung ist das nicht, aber das Ergebnis ist das gewünschte. Das mit dem „(Hrsg.)“ am Ende passt hier nicht so gut, da es auch noch einen Autor gibt.

(17 Nov '17, 15:34) Cletus

,,hrsg. v. XXX" ist auch eine gängige Zitation, die das Problem löst. Ulrike Fischers Lösung ist auch eine oft gewählte.

Saputello hat übrigens recht, dass Eigennamen bei Genitivobjekten nicht dekliniert bzw. keine Artikel, d.h. Nullartikel, verwendet werden. "Das Lied stammt vom Kevin" wird umgangsprachlich nur verwendet, da man das "von dem" bei "Das Lied stammt von dem Kevin" zusammenziehen kann. Klingt in beiden Versionen schrecklich. Erkennbar wird das bei dem Bsp. mit einem Frauennamen. "Das Lied stammt von Chantal" klingt um einiges wohlfeiler als "Das Lied stammt von der Chantal".

(26 Nov '17, 18:16) Tischa

Bei Deinem Bsp. mit dem Professor, der im Institut für Angewandte Physik forscht, ist das Institut ein Dativobjekt. Der Artikel folgt hier auf die Dativpräposition und ist in diesem Fall zwingend.

Auf "von" folgt meist ein Dativobjekt, seltener ein Genitivobjekt. ,,Von Chantals Schönheit sprachen alle." Da bei "von" mit Dativobjekt der Artikel verwendet werden muss, hat sich das auch bei den Genitivpräpositionen eingeschlichen, obwohl in diesem Fall der Nullartikel stehen muss.

Zu ,,offiziell"? Wie kommst Du darauf?

(26 Nov '17, 18:20) Tischa

,,Im Rahmen des ,,Unternehmen Weserübung" überfielen deutsche Truppen...

In diesem Beispiel wird der Eigenname auch nicht dekliniert und an das Unternehmen kein Genitiv-S angehängt.

(26 Nov '17, 18:50) Tischa

Tischa, ich verstehe absolut nicht, was du mir sagen willst. Alle bisher genannten Beispiele einschließlich der Ausgangsfrage beziehen sich auf den Dativ. Der Begriff „Dativobjekt“ scheint mir nicht recht zu passen, „im Institut für Angewandte Physik“ ist wohl eher eine adverbiale Bestimmung als ein Objekt.

Ich habe auch nie behauptet, dass es „Das Lied stammt vom Kevin“ heißen müsste. Wie gesagt, man muss zwischen Personennamen (grundsätzlich ohne Artikel) und Eigennamen von Institutionen (mit Artikel) unterscheiden.

„Offiziell“ bedeutet, dass man eine entsprechende Regel im Duden findet.

(26 Nov '17, 19:01) Cletus
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gestellte Frage: 12 Nov '17, 18:35

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zuletzt geändert: 26 Nov '17, 19:02