In einem Metapost-Dokument will ich eine selbst mit Metafont gestaltete Schrift verwenden, erhalte jedoch bei diesem Versuch eine Fehlermeldung. Ein Minimalstbeispiel soll die Problemstellung verdeutlichen: Metafont-Datei „meineschrift.mf“ mit der Schriftart (hier nur aus den Buchstaben A und B bestehend): Open in Online-Editor
mode_setup;
beginchar("A",12pt#,10pt#,0)
pickup pencircle scaled 1pt;
draw fullcircle scaled 9pt shifted (w/2,h/2);
endchar;
beginchar("B",12pt#,10pt#,0)
pickup pencircle scaled 1pt;
draw (1.5pt,0.5pt)--(10.5pt,0.5pt)--(6pt,9.5pt)--cycle;
endchar;
end
LaTeX-Dokument, in dem diese Schriftart problemlos verwendet werden kann: Open in Online-Editor
\documentclass{article} \begin{document} \newfont{\meine}{meineschrift} \meine ABABAB \end{document} Metapost-Dokument, dessen Compilierung die Fehlermeldung Open in Online-Editor
prologues:=3;
outputtemplate:="%j-%c.mps";
defaultfont:="meineschrift";
beginfig(1);
Breite = 4cm;
Hoehe = 3cm;
fill (0,0)--(Breite,0)--(Breite,Hoehe)--(0,Hoehe)--cycle withcolor red;
label ("ABABAB",(Breite/2,Hoehe/2));
endfig;
end
Was ist zu tun, um die Schrift verwendbar zu machen? gefragt 14 Jul '15, 23:32 Cletus |
Eine mögliche Lösung liegt darin, die Metafont-Schrift in eine Type-1-Schrift umzuwandeln. Hierfür gibt es das freie Programm „mftrace“. Sofern dieses installiert ist, liefert der Kommandozeilenaufruf Open in Online-Editor
mftrace -f pfb meineschrift die Datei Open in Online-Editor
fontmapline "meineschrift Testschrift <meineschrift.pfb"; erhält man die erwartete Ausgabe. beantwortet 29 Jul '15, 20:20 Cletus |
Das beschriebene Problem scheint Till Tantau als die Hauptschwäche von Metapost erkannt zu haben. In der TikZ-Dokumentation schreibt er: „An obstacle with metapost is the inclusion of labels. This is much easier to achieve using pgf.“ Vielleicht sollte ich doch auf TikZ umsteigen. An einer Antwort bin ich aber weiterhin interessiert. Evtl. kann zumindest jemand erklären, was ein Fontmapfile ist.
TeX und pdfTeX interessieren sich nicht für die tatsächliche Font-Datei, sondern nur für die Metriken. Diese werden als
tfm
-Datei im aktuellen Font-Encoding erwartet. In der Fontmap-Datei (z. B.dvips.map
) ist nun für diese tfm-Datei eine Abbildung auf echte Font-Dateien enthalten. Dabei können auch noch gewisse Operationen angegeben werden. In der Regel ist auch eine Encoding-Datei angegeben, in der dann den max. möglichen 256 Zeichencodes aus der tfm-Datei tatsächliche Zeichen im Font zugeordnet werden. Für pk-Fonts benötigt TeX nicht zwingend eine Fontmap, sondern bildet ggf. 1:1 ab.