... peinlich Frage.

Ich hoffe auch, daß sich in der AW niemand zu große Mühe macht. Aber ich hab das immer nach Lust und Laune gemacht, nun lese ich immer wieder man soll nicht Doppel-Rückstrich verwenden oder so. Ich hab natürlich auch gegoogelt und intern gesucht, finde aber immer nur Beschreibungen, was welches Zeichen bedeutet, weniger, wie man sie einsetzen sollte.

Welches der Mittel ist denn nun das gute?

Open in writeLaTeX
aaa \\ bbb          % Hat alles den selben Zweck, geht nur machmal 
aaa \newline  bbb   % und manchmal nicht
aaa \linebreak bbb  %

aaa \par bbb

%Und:
a

b

%Und
a \\

b

Danke!

PS: Ich meine das zwar ganz allgemein; falls ein Minibsp. gewünscht werden sollte, kann ich das natürlich nachliefern.

gefragt 09 Mai '14, 22:39

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cis
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bearbeitet 09 Mai '14, 22:41

(10 Mai '14, 11:33) Johannes

Absätze

Wenn (La)TeX einen Text verarbeitet, dann liest es einen Absatz komplett ein, bevor dann sein (man möchte fast sagen: berühmter) Algorithmus entscheidet, wie der Absatz in Zeilen umbrochen wird. Nun ist die Frage: was ist ein Absatz in TeXs Augen? Eigentlich ist es ganz einfach: alles zwischen zwei \par Token. Eigentlich.

Aus TeX by Topic (ebenso alle weiteren Zitate):

TeX starts a paragraph whenever it switches from vertical mode to (unrestricted) horizontal mode.

Absätze werden auf die vertikale Liste platziert (aus der dann die Seiten gebildet werden), innerhalb eines Absatzes ist TeX im sogenannten horizontalen Modus. (Andere Modi ignorieren wir vorerst.) In den horizontalen Modus wird durch alles geschaltet, was tatsächlich gesetzt wird, also Buchstaben, oder allgemeiner Boxen, aber z.B. auch durch \noindent oder \leavevmode (das letztlich einfach eine leere Box setzt). Durch das Wechseln in den horizontalen Modus startet dann ein neuer Absatz.

A paragraph is terminated by the primitive \par command, which can be explicitly typed by the user (or inserted by a macro expansion)

Ein Absatz wird also durch das Primitiv \par beendet. In LaTeX ist \par nicht TeXs Primitiv sonder ein Makro, das zu dem Primitiven expandiert, das LaTeX als \@@par gespeichert hat. Es beendet damit also ebenso den Absatz. Es ist selten, dass man \par direkt verwendet, häufig findet es aber Anwendung in eigenen Befehlen oder Code von Paketen. Durch das \par kehrt TeX dann wieder in den vertikalen Modus zurück.

It can be implicitly generated in the input processor of TeX by an empty line

(It bezieht sich hier auf das Token \par.) Das ist der Normalfall: eine leere Zeile beendet einen Absatz. Etwas genauer: eine leere Zeile, die einem Zeilenende folgt. Noch genauer:

Upon encountering an end-of-line character, TeX discards the rest of the line, and starts processing the next line, in state N. If the current state was N, that is, if the line so far contained at most spaces, a \par token is inserted;

Man muss das aber nicht so genau nachvollziehen, solange man sich das mit der leeren Zeile merkt.

Nachdem ein Absatz beendet wurde, kehrt TeX wie schon erwähnt in den vertikalen Modus zurück und schaut, wie es mit dem Bilden einer neuen Seite im Moment aussieht:

After the \par command TeX goes into vertical mode and exercises the page builder

Das Bilden einer Seite ist dann aber ein anderes Thema für eine andere Frage.

Zeilenenden

Da das Makro \\ kein \par aufruft, beendet es auch keinen Absatz! Nach \\ eine leere Zeile im Quelltext zu lassen, macht \\ überflüssig, da die leere Zeile den Absatz beendet. Schlimmer noch: es fügt eine leere Zeile an das Ende des Absatzes hinzu, was unter anderem die Verhinderung von Hurenkindern stört. Daher ist \\ völlig ungeeignet, einen Absatz zu beenden. (Dank an @Bes für die Anregung, das deulicher zu machen!)

\\ beendet eine Zeile, keinen Absatz, und sollte daher auch (nur) zum Beenden einer Zeile verwendet werden (etwa in einer Tabelle), und nie, um einen Absatz zu beenden.

Oftmals sieht man bei Neulingen ein \\ am Ende eines Absatzes, um einen Absatzabstand einzufügen. Das ist aber falsch. Wie man es eigentlich macht, steht bei Wie erhalte ich eine Leerzeile zwischen Absätzen?.

Bezügliche der verschiedenen Möglichkeiten, Zeilen zu beenden, gibt es schon die Frage Was ist der Unterschied zwischen \\, \newline und \linebreak? Dort steht, was die einzelnen Befehle machen und worin sie sich unterscheiden und gibt einem hoffentlich auch eine Idee, wie und wann man sie am besten verwendet.

Ein Mini-Beispiel:

Open in writeLaTeX
\documentclass{article}
\begin{document}

Ich bin ein Absatz.
Ich bin im gleichen Absatz.

Ich bin ein neuer Absatz.\par
Ich auch.

Ich bin ein neuer Absatz.\\
Ich nicht. Daher bin ich auch nicht einger\"uckt.

\end{document}
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beantwortet 10 Mai '14, 00:20

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cgnieder
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bearbeitet 11 Mai '14, 21:22

Ich glaube der richtige Einsatz ist mir klarer geworden. Ein Mitglied hat seine AW scheints wieder gelöscht, schade, aber ich konnte sie mir noch schnell kopieren ;)

Danke.

(10 Mai '14, 01:23) cis
1

@cis ich habe kleinere Details hinzugefügt und verlinke außerdem auf zwei verwandte Fragen für weitere Informationen

(10 Mai '14, 14:32) cgnieder

Also ich hab das alle mal gelesen (insb. den Leerzeilenartikel), neue Absätze hat man normalerweise eingerückt:

Jetzt könnte es doch noch einen Fall geben, daß man Absätze normalerweise durch Leerzeilen getrennt hat, aber innerhalb des Absatzes eingerückte Unterabsätze haben möchte - finde ich den Fall irgendwo? Sollte ich daraus eine neue Frage machen?

(10 Mai '14, 19:37) cis

@cis Ich glaube eine neue Frage mit der genauen Definition, was du mit »Unterabsätzen« meinst wär ganz gut.

(10 Mai '14, 21:31) Johannes
2

@cis So etwas wie Unterabsätze gibt es nicht. Was Du da beschreibst ist eher der Fall, dass man eine Art Abschnitt hat, der durch einen vertikalen Abstand gekennzeichnet wird und Absätze, die mit Absatzeinzug gekennzeichnet sind. Das kennt man beispielsweise aus der Belletristik.

(10 Mai '14, 21:34) Bes

@Bes: OK, Einwand angenommen. Und wie setze ich das am besten? par und dann Doppelrückstrich?

(10 Mai '14, 22:19) cis
3

@cis Auf keinen Fall! Dass man das nicht tun sollte, hatten wir gerade (siehe die Antwort, die wir hier kommentieren). Am besten machst Du eine semantische Auszeichnung. Im einfachsten Fall beispielsweise:

\newcommand*{\kindofsection}{\par\vspace{\baselineskip}\noindent}

Besser ist jedoch, wenn man einen echten Abschnittsbefehl definiert, etwas wie

\newcommand*{\tinysection}{\@afterindentfalse\vskip\baselineskip\@afterheading}

KOMA-Script hat so etwas ähnliches bereits mit \minisec{}.

(11 Mai '14, 00:02) Bes
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gestellte Frage: 09 Mai '14, 22:39

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zuletzt geändert: 11 Mai '14, 21:22