... und wieso kann ich es nicht übersetzen?

Das Beispiel

Öffne in Overleaf
\documentclass{article}
\usepackage[a-1b]{pdfx}

\begin{document}
Test
\end{document}

liefert mir: No color profile found to use for RGB screen colors.. \reserved@a ...ound to use for RGB screen colors.}

Was muss ich anders machen? Und was ist der Vorteil von pdfx?

gefragt 20 Dez '18, 18:40

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cis
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Aktualisiere dein System (in miktex geht es aber derzeit gar nicht, https://github.com/MiKTeX/miktex-packaging/issues/76) und lies die Dokumentation.

(20 Dez '18, 18:53) Ulrike Fischer

Boahh, ich habe erst vor Kurzem TeXLive2018 ganz neu installiert. Ist dieses pdfx brandneu, oder wie? :() Naja, bis jetzt habe ich ja auch ohne pdfx überlebt... ;) PS: andererseits fällt mir gerade ein, dass ich da dieses spezielle Aktualisierungsprogramm verwenden könnte. Das mit dem Fisch im Logo oder was das war. Wenn mir wieder einfällt wie das hieß, versuche ich es. ;)

(20 Dez '18, 19:34) cis
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@cis Siehe texdoc pdfx auf Deinem Computer (Kommandozeile) oder Doku auf CTAN. Schau mal, ob es Dir überhaupt Nutzen bringt. Das Paket unterstützt das Einhalten gewisser PDF-Standards, im Privatgebrauch vllt. kaum nötig.

(20 Dez '18, 19:40) stefan ♦♦

pdfx ist relativ alt, aber es gab aus Lizenzgründen eine Änderung bei den Farbprofilen.

(20 Dez '18, 19:44) Ulrike Fischer

Ja, ich habe schon in die Doku geschaut. Ich dachte, das ist vielleicht etwas ganz Tolles und jemand möchte einen Archiv-Artikel schreiben, wie schon bei ähnlichen Themen geschehen. Wenn das nichts Wichtiges ist, brauch ich es auch nicht weiter verfolgen.

(21 Dez '18, 08:04) cis

@cis Ah, ich sehe nun das archiv-Tag unter der Frage! :-) Wäre schon brauchbar, falls jemand pdfx googelt und dann eine deutschsprachige Zusammenfassung sieht. Falls Zeit und Lust kannst Du gern Erkenntnisse von hier oder dem Manual als Ergebnis notieren und abhaken.

(21 Dez '18, 11:22) stefan ♦♦
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pdfx ist ein LaTeX-Paket, um Dokumente zu generieren, die den ISO-Standards für PDFs für die Druckstufe bzw. zur Langzeitarchivierung entsprechen.

Bei den Standards für die Langzeitarchivierung wird zwischen PDF/A-1a, PDF/A-1b, PDF/A-2a, PDF/A-2b, PDF/A-2u, PDF/A-3a, PDF/A-3b und PDF/A-3u unterschieden. Da die PDF/A-?a-Normen jeweils nach tagged PDF verlangen, es für LaTeX dafür bisher aber nur ein experimentelles Paket gibt, das viel Handarbeit verlangt, sind diese Normen bisher nicht wirklich unterstützt. Die PDF/A-?b- und PDF/A-?u-Versionen sind aber möglich. Dabei unterscheiden sich PDF/A-?b und PDF/A—?u lediglich darin, dass die Zeichen bei der u-Variante zwingend ein Unicode-Mapping haben müssen.

Bei den Standards für die Druckstufe wird zwischen PDF/X-1, PDF/X-1a, PDF/X-2, PDF/X-3, PDF/X-4, PDF/X-4p, PDF/X-5g, PDF/X-5n und PDF/X-5pg unterschieden. Da PDF/X-1 als veraltet angesehen wird, wird es von pdfx nicht wirklich unterstützt. Gängige Validierungssoftware meldet bei Auswahl der entsprechenden Option daher normalerweise auch Normverstöße.

Teil der in der Frage genannten Norm für PDF/A-1b (und der anderen Normen) ist auch, dass ein Farbprofil eingebunden wird, damit zumindest eine Chance besteht, die Farben so wiederzugeben, wie sie ursprünglich gedacht waren. Frühere Versionen von pdfx brachten die dazu erforderliche Datei selbst mit. Allerdings zeigte sich, dass die Lizenz dabei unklar war. In der Diskussion dazu auf der TeXLive-Mailingliste ergab sich auch, dass Farbprofile eventuell auch von anderen Paketen benötigt werden könnten. Daher wurde beschlossen, ein eigenes generisches Paket für freie Basis-Farbprofile zu erstellen. Die genannte Fehlermeldung ist daher typisch dafür, das pdfx installiert wurde, das Paket colorprofiles aber fehlt. Durch Installation dieses zusätzlichen Pakets sollte die Fehlermeldung verschwinden.

Wichtig zu wissen ist auch, dass es in der Regel nicht genügt, das Paket mit den passenden Optionen zu laden. Teil der Normen ist beispielsweise auch, dass in die PDF-Datei Metadaten eingebettet sind. Näheres dazu ist der Anleitung zum Paket zu entnehmen. Ohne korrekte Metadaten wird ein Validator Fehler melden.

Ebenfalls hat das Paket keinen Einfluss auf die Korrektheit von eingebetteten PDF- oder Grafikdateien. Bettet man also beispielsweise in ein PDF/X-2-Dokument ein PDF/X-3-Dokument ein, so ist das Ergebnis nicht mehr PDF/X-2-konform! Der Anwender ist für eingebettete Dokumente selbst verantwortlich.

Aus der Praxis kann ich außerdem darauf hinweisen, dass es normalerweise kein großes Problem ist, mit Hilfe von Adobe Acrobat ein normales PDF aus pdflatex, lualatex oder xelatex nachträglich in eine PDF umzuwandeln, das konform zu einer bestimmten PDF-Variante ist. Verlage, die etwas auf sich halten, sollten daher in der Lage sein, diesen Schritt bei Bedarf vorzunehmen. Bei Dokumenten, bei denen es beispielsweise auf kleinste Farbabweichungen ankommt, ist dabei natürlich eine gewisse Kommunikation zwischen Verfasser und Verlag erforderlich sein. Da in solchen Fällen ein Proof ohnehin unumgänglich ist, sollte das aber selbstverständlich sein und keine zusätzliche Hürde darstellen.

Mehr oder weniger nebenbei strebt das Paket auch in Richtung weiterer Spezialvarianten von PDF. Von einiger Bedeutung ist dabei PDF/UA, das für barrierefreie Dokumente wichtig ist. Hier bietet das Paket zwar die Optionen ua und ua-1, allerdings fehlt in der Umsetzung erneut das oben bereits erwähnt Tagging, ohne das eine Interpretation durch ScreenReader oder eine Umwandlung in andere Formate nicht zuverlässig möglich ist. Diesbezüglich gehen die Hoffnungen derzeit in Richtung tagpdf, zu dem Ulrike regelmäßig Vorträge auf (nicht nur DANTE-, sondern beispielsweise auch TUG-) Tagungen hält. Die Problematik ist anspruchsvoll und ein vollständiges, vollautomatisches Tagging sollte man kurzfristig nicht erwarten. Weitere Anstrengungen in diesem Bereich sind notwendig und sicher auch wünschenswert!

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beantwortet 21 Jan '19, 18:40

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gast3
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bearbeitet 21 Jan '19, 19:22

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gestellte Frage: 20 Dez '18, 18:40

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zuletzt geändert: 21 Jan '19, 19:22