Mit XeTeX (und einem natürlich UTF-8 kodierten tex-file) möchte ich...

  1. ...japanische Zeichen schreiben/setzen.

  2. ...eine traditionelle Leserichtung (rechts nach links, oben nach unten) haben.

Ich habe das XeTeX-Companion versucht zu lesen. Ich verstehe es kaum, weil es weniger ein Manual, sondern eher eine vollständige technische Entwicklerdokumentation darstellt, die vermutlich ohne TeX-Kenntnisse kaum zu begreifen ist.

Zum folgenden Code habe ich noch eine zusätzliche Frage. XeTeX kann doch angeblich alles so schön automatisch und ist so intelligent. Warum ist es dann nicht in der Lage per default die für japanische Schriftzeichen korrekte Schriftart einzubinden? Die default Schriftart kann es jedenfalls nicht. Auch Arial & Co helfen hier nicht. Wie kommt es dann, dass LibreOffice & Co mit Arial japanische Schriftzeichen darstellen können? Bieten die Arial TTFs tatsächlich diese Zeichen nicht an und LibreOffice trickst da irgendwie?

Mini-Beispiel

Open in writeLaTeX
\documentclass[20pt]{scrartcl}

\usepackage{xltxtra}
\defaultfontfeatures{Mapping=tex-text}
\usepackage{polyglossia}

\setmainfont{TakaoMincho}

\begin{document}
日本語

ドイツ語
\end{document}

gefragt 21 Jan '14, 16:07

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MoonKid
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bearbeitet 21 Jan '14, 18:02

btw: Ich nutze das aktuelle CTAN TeX-Live.

(21 Jan '14, 16:17) MoonKid
2

Zur Info, allgemein ist im Sinne der Plattform, unterschiedliche Fragen eher separat zu stellen. Hier hängen vllt. Teil 1 und 2 so eng zusammen, dass man sie gemeinsam stellen kann. Falls 1/2 gelöst sind, 3 vllt. später als Extra-Frage. Hintergrund ist die Archivierung der Lösungen, möglichst fein nach Themen zugeordnet, zum Wiederauffinden. Extremes :-) Beispiel: 1 Sammel-Frage mit 6 Thesis-Problemen kann man nicht einsortieren, Problem/Lösung X, Problem/Lösung Y, ... jedoch gut.

(21 Jan '14, 16:32) stefan ♦♦

Ich die Schrift TakaoMincho nicht, aber wenn ich einen anderen japanischen Font verwende (hab die beiden getestet, die ich installiert habe), kann ich Dein Beispiel problemlos kompilieren und erhalte auch den erwarteten Output.

(21 Jan '14, 19:57) cgnieder

Nur aus Neugier: Welche Fonts sind das bei dir?

Der Code funktioniert ja auch. Aber ich möchte es rechts-nach-links und oben-nach-unten gesetzt haben.

Und eben die Frage nach dem Font: Müsste XeTeX nicht automatisch einen default-font wählen? Bzw. warum kann LibreOffice mit Arial Kanjis darstellen und XeTeX aber nicht?

(21 Jan '14, 20:03) MoonKid

(Disclaimer: ich hab nicht die geringste Ahnung von Japanisch) Ich hab Droid Sans Japanese und XANO-mincho-U32 auf meinem System. Mit beiden erhalte ich die Zeichen. XeLaTeX (nicht XeTeX) nimmt, wenn Du fontspec verwendest (und das wird ja von von xltxtra geladen) als Standardschrift Latin Modern. Eine andere Schrift kann man ja mit \setmainfont usw auswählen. Wenn die nicht gefunden wird, dann gibt es ja einen Fehler... Du solltest vielleicht mal ins log schauen, ob da irgendwelche Warnungen stehen. Zu LibreOffice kann ich nichts sagen, das verwende ich so gut wie nie.

(21 Jan '14, 20:19) cgnieder

Es gibt ja auch Pakete speziell fürs Setzen Chinesisch/Japanisch/Koreanisch (xeCJK zum Beispiel), vielleicht hilft eines von denen für die Schreibrichtung...

(21 Jan '14, 20:20) cgnieder

Zur Info: die Frage wurde auch auf golatex und LaTeX community gestellt.

(22 Jan '14, 08:44) cgnieder

xeCJK hat aktuell keine englishe Doku mehr. Es gibt aber eine alte Version von Feb2012 http://www.tug.org/svn/texlive/trunk/Master/texmf-dist/doc/xelatex/xecjk/xeCJK.pdf?view=markup&pathrev=25283. Werd ich mir anschauen.

X-Posts habe ich ganz bewusst nicht gesetzt, da dies hier eine Lösungssammlung ist und in den anderen Foren keine konkreten Lösungen vorhanden sind. Alles mit allem unkommentiert zu verlinken ist sinnfrei.

Sobald ich eine Lösung entwickelt habe, kommt die hier rein und wird dann entsprechend verlinkt - auch in den japanischen Foren. ;)

(22 Jan '14, 10:20) MoonKid

Zum Thema Font in LibreOffice: Ich hab das "Arial Kanji" als PDF exportiert. Im PDF ist kein Arial mir eingebettet, sondern WinQuanYiMicroHei. LO macht also nicht das, was es behauptet.

(22 Jan '14, 10:22) MoonKid

Für die Vollständigkeit: WenQuanYi bei Wikipedia

(22 Jan '14, 15:01) Johannes
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Ich wurde LuaLateX nehmen, weil du dann einfach die Schreibrichtung angeben kannst:

Open in writeLaTeX
\documentclass[12pt]{article}  
\usepackage{fontspec}
\def\setCJK{%
  \luatexpagedir RTT \luatexbodydir RTT
  \luatexpardir RTT  \luatextextdir RTT}

\begin{document}
\begingroup
\fontspec{KozGoPro-ExtraLight}
\setCJK 
\minipage[t][77mm][t]{0.35\linewidth}
時書き込み方向多言語テキストの単純な変形が発生
左から右へ上から下へは維 持され ますこれらのケースで
一つは現在のリリースのパターンをダウンロードするためにのみつの言語が必要と
また文字である 他の聖書に対する唯一の適切なポイントを有効にする
することができます。
\endminipage
\endgroup

\fontspec{KozGoPro-ExtraLight}
時書き込み方向多言語テキストの単純な変形が発生
左から右へ上から下へは維 持され ますこれらのケースで
一つは現在のリリースのパターンをダウンロードするためにのみつの言語が必要と
また文字である 他の聖書に対する唯一の適切なポイントを有効にする
することができます。
\end{document}

alt text

Eine andere Variante ist die Verwendung von uplatex (unicode-CJK-LaTeX):

Open in writeLaTeX
\documentclass[a5paper]{utarticle}
\usepackage[uplatex,multi,noreplace]{otf}
\begin{document}
時書き込み方向多言語テキストの単 純な変形が発生
左から右へ、上から下へは維 持され ますこれら のケースで
一つは現在のリリースのパターンをダウンロードするためにのみつの言 語が必要と
また、文字である他の聖書に対する唯一の適 切なポイントを有効にする
することができます。

\end{document}

Dieses Dokument dann mit uplatex <file> und einem anschließenden dvipdfm <file>.dvi nach PDF konvertieren. Die OpenType-Schriften sinnd alle bei TeXLive dabei.

alt text

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beantwortet 22 Jan '14, 22:48

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Herbert
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bearbeitet 25 Jan '14, 10:34

Wo sind die \luatex<sth>dir Primitive (?) beschrieben?

(23 Jan '14, 19:06) cgnieder

Die kommen von Omega, beziehungsweise Aleph, und sind in LuaTeX nicht neu beschrieben. Erklärungen findest du hier: http://archiv.dante.de/DTK/PDF/komoedie_2012_1.pdf (Seite 20ff)

(23 Jan '14, 22:15) Herbert

Abgesehen von dem Font funktioniert dein Code. Aber ich verstehe nicht, was begingroup und die minipage da sollen. Kann zu beiden auf CTAN keine Doku finden. Ist das LuLaTeX-Zeug? Ohne das ganze setzt er völlig automatisch den Text oben rechts an, so wie es sein soll. Allerdings schreibt er über den Rand hinaus. Warum schreibt er über den Rand?

btw: Wie sollte ich jetzt TeX-Welt-mäßig damit verfahren? Mit meinem Minibeispiel erstmal zu golatex gehen?

(25 Jan '14, 04:24) MoonKid

der ganze Minipagekram ist nur wegen der gleichzeitigen Schreibweise von traditionell und modern dort. Man kann sonst nicht auf einer Seite beide Schreibweisen gleichzeitig haben, denn ihre Ausrichtungen widersprechen sich ja. Du kannst auch der Einfachheit halber uplatex nutzen. Siehe meine modifizierte Antwort.

(25 Jan '14, 09:39) Herbert

@MoonKid Minibeispiel: editier gern die Frage oben und füg es ein. Das ist hier sehr gern gesehen. Wir editieren hier Fragen, statt neue Posts zur Erklärung nachzuschieben (Kommentare natl. ok). Besseres Archiv-Ergebnis für Suchende mit gleichen Sorgen. Minibeispiel für evtl. Anschlussfrage ggf. in neue Frage. Wir teilen Probleme auch gern auf.

(25 Jan '14, 10:52) stefan ♦♦

Also deine Lösung mit LuaLaTeX kann nicht funktionieren, da das rechts-links-oben-unten-Setzen von Schriften noch gar nicht implementiert ist. Es wird wohl daran gearbeitet. Erweitert man den Text in deinem Beispiel schreibt er über oder an den Rand. Hinzu kommt, dass (auch bei westlicher Schreibrichtung) die Zusammenarbeit mit {ruby} nicht so sauber läuft. Ist dir ein LuaLaTex basiertes Paket zum Furaganisieren bekannt?

Den uplatex scheint mit ruby nicht zusammenzuarbeiten. Falsche Größen und falsche Platzierungen. Ist dir ein UpLaTex basiertes Paket zum Furaganisieren bekannt?

(29 Jan '14, 15:28) MoonKid
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luatex-ja ist auch scheinbar ein hilfreiches Paket. Vertikaler Textsatz ist aber auch damit bisher noch nicht möglich. Laut Doku scheint dies aber angedacht zu sein.

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beantwortet 25 Jan '14, 05:16

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MoonKid
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Zur Frage mit Arial: Arial enthält die Zeichen nicht, aber Windows hat diverse Methoden, um Zeichen aus anderen Schriften zu holen. Das sieht man z.B. auch in der Zeichentabelle. Ein paar Erläuterungen dazu gibt es hier: http://msdn.microsoft.com/en-us/goglobal/bb688134.aspx.

Weder xetex noch luatex greifen aber auf die Systemmethoden zu. D.h. dort musst du eigenen Code für den Zweck schreiben (oder eine Schrift wie Arial MS Unicode benutzen, die fast alle Zeichen enthält).

In xetex kann man Fallback-Schriften mithilfe von XeTeXinterchartoks definieren (siehe z.B. http://tex.stackexchange.com/a/10266/2388); mit luatex geht es theoretisch auch (context tut es meines Wissens), aber da habe ich noch keinen konkreten Code gesehen.

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beantwortet 22 Jan '14, 17:42

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Ulrike Fischer
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gestellte Frage: 21 Jan '14, 16:07

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zuletzt geändert: 29 Jan '14, 15:28