In umfangreicheren Inhaltsverzeichnissen passiert es mir immer wieder, dass auf einer Seite lediglich die Kapitelbezeichnug als oberste Ebene am Ende einer Seite auftaucht und die Angabe der darin enthaltenen Abschnitte und Unterabschnitte auf die nächste Seite umbricht. Auch ein Umbrechen einer Angabe des letzten (Unter-)Abschnitts eines Kapitels auf die nächste Seite tritt gelegentlich auf, sodass dieses "Hurenkind" (bzw. politisch korrekt diese Waise) dort alleine auftaucht. Kann man das unterbinden? gefragt 14 Okt '15, 21:16 feynman |
Die Standard-Klassen erlauben normalerweise keinen Seitenumbruch zwischen einem Eintrag für Abschnitte und dem ersten Eintrag für einen Unterabschnitt: Open in Online-Editor
\documentclass{article} \usepackage{mwe} \begin{document} \tableofcontents \blinddocument \blinddocument \blinddocument \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \end{document} Wie man in der Abbildung hoffentlich erkennen kann, würde hier der Eintrag für den letzten Abschnitt noch auf die erste Seite des Inhaltsverzeichnisses passen. Trotzdem wird er mit dem Unterabschnitt auf die zweite umbrochen. Entsprechendes gilt auch bei Bei den KOMA-Script-Klassen gilt das entsprechend auch für die tieferen Ebenen: Open in Online-Editor
\documentclass{scrartcl} \usepackage{mwe} \begin{document} \tableofcontents \blinddocument \blinddocument \blinddocument \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unteunterrabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unterunterabschnitt} \blindtext \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unterunterabschnitt} \blindtext \end{document} Hier kann man sehr deutlich erkennen, dass die unmittelbar aufeinander folgenden Einträge für Abschnitt, Unterabschnitt und Unterunterabschnitt zusammengehalten werden und dadurch der Umbruch deutlich früher erfolgt als zwingend notwendig. Erst, wenn man auf eine frühe KOMA-Script-Version zurückschaltet, indem man entweder eine veraltete Option verwendet oder dies bewusst mit Option Open in Online-Editor
\documentclass[version=first]{scrartcl} \usepackage{mwe} \begin{document} \tableofcontents \blinddocument \blinddocument \blinddocument \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unteunterrabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unterunterabschnitt} \blindtext \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unterunterabschnitt} \blindtext \end{document} Ich denke der Unterschied bei dieser Abbildung zur vorherigen ist klar zu erkennen. Die Lösung für die Schusterjungen, die ja in Wirklichkeit gar keine sind, erhält man also normalerweise automatisch, außer man fordert explizit Kompatibilität zu einer KOMA-Script-Version, bei der das noch anders war. Leider gibt es Pakete wie Da Inhaltsverzeichniseinträge eigentlich immer eine volle Zeile darstellen, sind die angeblichen Hurenkinder in Wirklichkeit ohnehin keine. Wenn Du die trotzdem verhindern willst, musst Du manuell eingreifen, indem Du beispielsweise per Open in Online-Editor
\addtocontents{toc}{\protect\pagebreak} an passender Stelle im Dokument – meist unmittelbar vor oder hinter einer Überschrift – einen harten Umbruch ins Inhaltsverzeichnis einbaust, damit früher umbrochen wird, oder mit Open in Online-Editor
\addtocontents{toc}{\protect\enlargethispage{\protect\baselineskip}} eine Verlängerung der entsprechenden Inhaltsverzeichnisseite, damit später umbrochen wird: Open in Online-Editor
\documentclass{scrartcl} \usepackage{mwe} \usepackage{showframe} \begin{document} \tableofcontents \blinddocument \blinddocument \blinddocument \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unteunterrabschnitt} \blindtext \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unterunterabschnitt} \blindtext \addtocontents{toc}{\protect\enlargethispage{\protect\baselineskip}} \subsubsection{Unterunterabschnitt} \blindtext \end{document} Wie im Ergebnis zu erkennen ist, wird hier die erste Seite des Inhaltsverzeichnisses so weit unter den eigentlichen unteren Rand des Textbereichs hinaus verlängert, dass die eine Zeile zusätzlich ausgegeben werden kann. Im konkreten Fall ist diese Lösung einem Umbruch noch vor dem letzten Abschnitt vermutlich vorzuziehen. Zum Vergleich will ich aber auch diesen noch zeigen: Open in Online-Editor
\documentclass{scrartcl} \usepackage{mwe} \usepackage{showframe} \begin{document} \tableofcontents \blinddocument \blinddocument \blinddocument \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unteunterrabschnitt} \blindtext \addtocontents{toc}{\protect\pagebreak} \section{Abschnitt} \blindtext \subsection{Unterabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unterunterabschnitt} \blindtext \subsubsection{Unterunterabschnitt} \blindtext \end{document} ! beantwortet 14 Okt '15, 22:19 saputello Toller Erklärung! Merci
(15 Okt '15, 12:58)
dzaic
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Wo ist das zugehörige VM? Ich frage, weil beispielsweise KOMA-Script einen Seitenumbruch zwischen einem Kapiteleintrag und einem Abschnittseintrag oder einem Abschnittseintrag und einem Unterabschnittseintrag etc. verhindert. Nur wenn man auf eine frühere Version zurückschaltet, die das noch nicht konnte, gibt es ggf. an diesen Stellen einen Umbruch oder natürlich, wenn man ein Paket lädt, das sich in die Verzeichnisse einmischt, ohne die volle Funktionalität selbst bereit zu stellen.